Nach der Pleite des Charterflugunternehmens Aero Lloyd hat der Reisekonzern TUI nach Angaben des Deutschen Reisebüro-Verbandes einen Krisenplan entwickelt, um die gestrandeten Urlauber heimzuholen. TUI habe auf Wunsch des Verbandes allen beteiligten Reiseveranstaltern und anderen Flugunternehmen Vorschläge gemacht, wie die Krise gelöst werden könne, erklärte der Präsident des Deutschen Reisebüroverbandes, Klaus Laepple, am Donnerstag am Rande einer Konferenz im tunesischen Hammamet. Die anderen Unternehmen hätten bis Donnerstagabend Zeit, sich zu entscheiden, ob der TUI-Plan zur Krisenbewältigung akzeptiert wird.
Nach Angaben von Laepple sollen heute TUI-Servicebüros in den Urlaubsländern die Urlauber betreuen, die nur einen Flug bei Aero Lloyd gekauft hatten und nun festsitzen. Weitere Einzelheiten des Krisenplans will er erst heute mitteilten. Allein am Donnerstag waren 8.500 Fluggäste von der Pleite betroffen.
Billigfluglinien holen gestrandete Passagiere nach Hause
Laut Laepple tritt die Pleite die Branche "in einer Phase, in der wir wieder etwas Tritt gefasst haben". Nun komme es darauf an, beim Krisenmanagement nicht zu versagen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP sollen Flugzeuge der deutschen Billigfluglinien sich an der Heimholung der gestrandeten Passagiere beteiligen, zum Beispiel in Nachtflügen. Allerdings kann nach Angaben aus Reisekreisen nicht jeder Urlauber damit rechnen, am geplanten Zielort in Deutschland anzukommen.
Laepple ging mit dem Management von Aero Lloyd und der Bayerischen Landesbank hart ins Gericht: Nach seinen Angaben buchte die Fluglinie noch am Tag vor der Pleite die gesamten Rechnungen für Oktober bei den Veranstaltern ab.