Rutschige Böden, eine wegen Feuchtigkeit versagende Lichttechnik, hässliche Flecken auf der Kleidung: Als Bühnenmeister der Frankfurter Oper weiß Axel Stein aus erster Hand um die Probleme, die gängige Effektmaschinen mit sich bringen können. Mit seinem Produkt "Fairy Snow", das nicht nur Schnee produzieren kann, soll damit künftig Schluss sein.
Das Ziel: Jede Bühne, jedes Event und jede Party in eine Märchenlandschaft verwandeln - allerdings ohne nervige Nebeneffekte. An diesem Dienstag (20.15 Uhr auf Vox) werden Steins Kinder Leon, 30, und Romy, 31, die sich inzwischen um Vermarktung und Vertrieb kümmern, das Produkt bei "Die Höhle der Löwen" vorstellen und im Optimalfall mit einem Deal nach Hause gehen.
150.000 Euro für 20 Prozent an "Fairy Snow"
Das Angebot des Familenbetriebs: Für 150.000 Euro würde man 20 Prozent der Firmenanteile abtreten. Im Gespräch mit dem stern klärte Vater Stein im Vorfeld über die vielfältigen Einsatzgebiete seiner Erfindung auf, wie er auf die Idee kam "Fairy Snow" zu erfinden und welchen Investor er am liebsten mit ins Boot holen würde.
Herr Stein, Sie bieten mit Ihrem Produkt "Fairy Snow" – der Name deutet es an – eine Maschine, die unter anderem Schneeeffekte simuliert. Was kann Ihr Produkt noch?
Es ist eine Maschine, die den Schnee fein dosiert fallen lässt. Alles, was an Effekten in diese Richtung geht, kann die Maschine. Ein bekannter Effekt ist Glitzerregen, der mit Konfettikanonen erzeugt wird und je nach Wunsch über Stunden aufrecht erhalten werden kann. Besonders und weltweit beispiellos ist jedoch die Funktion, Regen ohne Wasser zu produzieren. Es kann Bindfäden regnen, ohne dass etwas nass wird. Weitere romantische Effekte sind Blütenblätterregen und fallendes Herbstlaub. Man könnte beispielsweise aber auch in einem Kasino Dollarscheine regnen lassen. Aktuell arbeiten wir daran, Kunstdiamanten fallen zu lassen und diese mit Stroboskop-Blitzen zu beleuchten.
Effektmaschinen gibt es schon länger. Was hebt Ihr Produkt von denen der Konkurrenz ab?
Unsere Maschine erzeugt einen beliebig breiten Vorhang, zum Beispiel von Schneefall. Ähnliches gibt es bisher nicht. Es gibt zwar Schneefallgeräte, die mit einer Art Seifenblasenlösung sehr schöne Schneeflocken erzeugen. Sie werden aber in den Raum geblasen und brauchen dafür entsprechende Abstände. Auch bleibt so leider ein sehr schmieriger Fluid-Film übrig, der den Boden rutschig macht und auf der Kleidung hässliche Flecken hinterlässt. Mir ist daher kein Konkurrenz-Gerät bekannt.
Wie und wann sind Sie auf die Idee gekommen "Fairy Snow" zu erfinden? Gab es dafür einen konkreten Anlass und wie lange hat es gedauert, bis das Gerät Marktreife erlangt hatte?
Das ist eine lange Geschichte! Als Erstes habe ich eine Christbaumhülle erfunden und patentieren lassen, mit der man den abgeschmückten und bereits rieselnden Baum noch im Ständer stehend im Handumdrehen verpacken und dann, ohne auch nur eine Nadel zu verlieren, entsorgen kann. Aus dieser Hülle, die leider einfach niemand haben wollte, wurde dann mit gleichem praktischen Verpackungsprinzip eine Frostschutzhülle, mit der man im Winter empfindliche Pflanzen vor Schäden schützen kann.
Um diese Frostschutzhüllen besonders schön zu präsentieren, habe ich damals für unseren Messestand auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Köln eine sehr simple Schneemaschine gebastelt. Diese hat dann unsere Messe-Schneelandschaft beschneit. Es blieb jeder stehen und bewunderte den Schneefall. Das war der Anlass, sich damit intensiver zu beschäftigen.
Welche Probleme gab es im Produktionsprozess?
Es gab unzählige Hürden in der dreijährigen Entwicklung. Es ist unglaublich schwer, einen gleichmäßigen Schneefall zu erzeugen, vielleicht haben zuvor alle anderen einfach aufgegeben?
Das heißt, Sie haben die dahintersteckende Technik selber und ohne fremde Hilfe verwirklichen können?
Ja, ich habe alles selbst und im Alleingang entwickelt.
Ihr günstigstes Produkt startet bei knapp 1300 Euro. Für einen einmaligen, privaten Gebrauch sicherlich ein (zu) hoher Preis. Kann man "Fairy Snow" daher für die eigene Party auch ausleihen?
Nein. Die "Fairy Snow"-Maschine ist nicht für den Hausgebrauch gedacht. Sie ist ein Effektgerät für Profis aus der Veranstaltungs- und Show-Branche. Es ist einfach zu gefährlich für private Parties. In dieser Branche gelten andere Preise, als für private Zwecke. Auf der Fachmesse "Prolight + Sound" war man daher einhellig sehr überrascht über unsere günstigen Preise.
In "Die Höhle der Löwen" werden Sie Ihr Produkt Investoren anbieten, die jeder für sich Expertise in unterschiedlichen Bereichen hat. Wen würden sie am liebsten überzeugen, von wem versprechen Sie sich den größten Nutzen?
Herr Dümmel, ganz klar!
