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Geld und Dating Heirat in die Schulden? Mit diesen Tipps verhindern Sie ein Debakel

Schulden des Partners sind ein Grund zur Besorgnis.
Schulden des Partners sind ein Grund zur Besorgnis.
© IuriiSokolov/Gettyimages
Was tun, wenn der Verlobte kurz vor der Hochzeit seine Schulden offenbart? Für viele Millennials hört der Dating-Spaß bei Schulden auf. Eine schlechte Schufa-Auskunft macht eine Ehe nicht unmöglich, sie wird aber schwieriger.

Die Liebe überwindet alle Hindernisse, verspricht Hollywood. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Ein großes Tabuthema in der Liebe ist alles rund um Einkommen, Vermögen oder gar Schulden. Darüber mag man nicht reden, denn das ist so unromantisch. Dabei weiß jeder, wie wichtig dieses Thema für den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft ist.

Auf der Finanz-Seite Nerdwallet ist in der Reihe "Ask Brianna" eine simple Frage aufgetaucht, die an den Grundfesten mancher Beziehungen rührt. Eine Userin fragte: "Ich werde bald heiraten und mein Partner hat hohe Schulden wegen der Uni-Ausbildung und wegen seiner Kreditkarten. Sollte mich das so beunruhigen, dass ich mir das mit der Ehe noch einmal überlegen sollte?" 

Raus aus dem Schuldenkeller

Dating und Schulden? Da hört bei den Millennials die Toleranz auf. Eine Umfrage des Portals "Social Finance" unter 2000 Millenials zeigt, dass Schulden eine der größten Hürden beim Dating sind. Über 20 Prozent der Befragten sind der Meinung, eine Beziehung habe keinen Sinn, wenn der Partner ernsthafte Schulden mit in die Partnerschaft bringe. "Money matters" zeigen auch andere Antworten. Immerhin würden fast 30 Prozent mit der Wahrheit über ihren Kontostand herausrücken, wenn die Beziehung "exklusiv" wäre. Die Hälfte würde damit aber warten, bis man zusammengezogen wäre. Vorher wäre ihnen das zu heikel.

+++ Lesen Sie: Umfrage zu Geld und Liebe - Wie Geld die Partnerwahl beeinflusst +++

Bei 17 Prozent würde eine Ehe schon bei Schulden zwischen 10.000 und 50.000 Dollar scheitern, weitere 23 Prozent bekommen zwischen 50.000 und 100.000 Dollar kalte Füße und noch einmal 24 Prozent springen ab, wenn die Schulden mehr als 100.000 Dollar betragen. Immerhin 36 Prozent beteuern, ihnen wäre kein Preis zu hoch für die Liebe.

Bei Schulden hört die Liebe auf - schlimmer sind nur Workaholics.
Bei Schulden hört die Liebe auf - schlimmer sind nur Workaholics.
© SoFi

Start mit den schlechten Tagen

Von einer Ehe muss man nicht unbedingt abraten, aber der Verlobten mit ihrer bangen Frage sollte klar sein, dass wirtschaftlich gesehen der Aufbau einer gemeinsamen Zukunft auf ungewisse Zeit vertagt ist, zuerst muss das Paar aus dem Schuldenkeller. Finanziell fängt diese Ehe nicht mit den guten, sondern mit den schlechten Tagen an.

Einfach übersetzt: Wo ein unbelastetes Paar das neue Haus bereits zur Hälfte abbezahlt hat, dürften die Verlobte und ihr verschuldeter Mann gerade auf Null sein. Im besten Fall.

Um festzustellen, ob eine Ehe trotz schlechter Schufa-Auskunft möglich ist, sollte die Verlobte  - so unromantisch das auch sein mag - eine Checkliste abarbeiten.

1. Wie ist es zu den Schulden gekommen? 

Ein peinliches Thema, das nicht zu vermeiden ist. Sie müssen genau erforschen, wie es zu den Schulden gekommen ist. Verlassen Sie sich nicht auf allgemeine Erklärungen wie "Da habe ich die Übersicht verloren" oder "Das Geschäft lief nicht so". Gehen Sie gemeinsam alte Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen durch, selbst wenn Sie die Aufstellungen gegen Gebühr neu beschaffen müssen. Das wird schmerzhaft sein, dabei kommen unangenehme Wahrheiten ans Licht.

2. Was für ein Schuldentyp ist ihr Partner?

Hat der Partner Schulden wegen seiner Ausbildungskosten und wegen seines Unterhalts in dieser Zeit, können sie beruhigt sein. Hat er aber einen Hang zu rauschenden Festen und einem ausschweifenden Lebensstil trotz schlechter Einnahmen, sollte Sie das alarmieren. Dann müssen Sie nach dem "Ja"-Wort nicht nur mit den alten Schulden leben, sondern auch mit einem Partner, der gern neue macht. Das lässt sich nur verantworten, wenn er diese Phase abgeschlossen hat und seit ein paar Jahren solide lebt. Noch schwieriger wird es, wenn die Schulden in Zusammenhang mit Drogen- oder Spielsucht entstanden sind. 

3. Gütertrennung und Ehevertrag

Formal werden seine Schulden vor der Ehe durch die Ehe nicht automatisch auch zu "ihren" Schulden. Auch wenn Sie willens sind, gemeinsam an dem Problem zu arbeiten, helfen der Status der Gütertrennung und ein entsprechender Ehevertrag klare Verhältnisse zu schaffen. Sonst können Gläubiger Wege finden, dass Sie sich unter dem Stichwort "Ehegattenunterhalt" doch an den Schulden beteiligen müssen. Und zwar zu schlechten Konditionen.

4. Alles - nur nicht bürgen

Auf Dauer ist eine finanzielle Trennung aber nur mit einem klaren Kopf und einer gewissen Hartherzigkeit zu erhalten. Es wird immer Versuchungen geben, für seine Schulden doch zu bürgen. Etwa wenn die Bank weit bessere Zinskonditionen anbietet, sollte die Frau mit in den Kredit einsteigen. Im Extremfall, wenn Sie selbst belastbares Grundeigentum in die Waagschale werfen, könnten Sie die Zinsen um mehr als fünf Prozent drücken.

Dennoch muss man davor abraten. Aus einer Bürgschaft kommen Sie nie wieder heraus. Sollte der Mann Sie verlassen und sein Glück als Barmann auf Ibiza probieren, müssen Sie eventuell allein die Raten bedienen. Selbst im Falle seines Todes würden Sie seine Schulden erben.

5. Finanzplan aufstellen

Sollten die Schulden handhabbar sein, muss ein Finanzplan gefunden werden, wie sie zurückgezahlt werden. "Ich würde die Ehe nicht verschieben, bis die Schulden abbezahlt sind, aber zumindest bis ein realistischer Finanzplan aufgestellt wurde", rät die Anwältin Ann-Margaret Carrozza, Autorin des Ratgebers "Love & Money" auf "Nerdwallet".

Doch dabei sollte man professionelle Hilfe suchen, rät die Finanzplanerin Kitty Bressington. Die Kunst dabei sei es, das gemeinsame Budget zu kürzen, aber das Leben dennoch nicht unerträglich zu machen. Paare neigen dazu, die Ausgaben für Restaurants und die schönen Dinge des Lebens rigoros zusammenzustreichen. Das funktioniert aber meist nicht. Klüger ist es, die großen Kostenblöcke für die Wohnung oder das Auto anzupacken. Ein neuer Wagen der Mittelklasse wirft monatliche Kosten von über 650 Euro auf. Würde man ihn durch einen Kleinwagen der Polo-Klasse ersetzen, kann man jeden Monat 400 Euro sparen. 

6. Was tun bei Überschuldung?

Ganz anders sieht es aus, wenn der Auserwählte hoffnungslos überschuldet ist und keine Chance hat, seine Schulden aus eigener Kraft abzubezahlen. Dann hilft in Deutschland nur die Privatinsolvenz – sie dauert zwischen drei und sechs Jahren. In dieser Phase ist von einer Eheschließung abzuraten. Wenn die Liebe und die Großzügigkeit sehr groß sind, kann der Partner eigene Mittel in die Einigung vor Gericht einbringen, um die Zeit der Insolvenz zu verkürzen.

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