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Partnerschaft Vergesst die Romantik! Wie Einkommen und Geld die Liebe bestimmen

Wenn die Herzen sprechen, ist das Portemonnaie nicht unbeteiligt
Wenn die Herzen sprechen, ist das Portemonnaie nicht unbeteiligt
© Paul Bradbury/Gettyimages
In romantischer Idealvorstellung haben Geld und Liebe nichts miteinander zu tun. Eine Umfrage zeigt das Gegenteil: Männer finden reiche Frauen sexy, Frauen wollen einen Partner mit höherem Einkommen und manche Beziehungen existieren nur, weil die Trennung zu teuer wäre.

Beim Geld hört die Freundschaft auf, bei der Liebe scheint sie beim Geld zu beginnen. Diesen Schluss legt zumindest eine repräsentative Umfrage nahe, die www.retailmenot.de – ein Portal für Schnäppchen im Netz – in Auftrag gegeben hat.

Einige Ergebnisse der Studie sind überraschend. Ein Beispiel: Geld finde ich sexy – das sagen mehr Männer als Frauen – oder sie geben es zumindest zu.

Der Aussage "Menschen mit viel Geld / einem hohen Einkommen finde ich attraktiv" stimmten 24 Prozent der Männer zu, aber nur 19 Prozent der Frauen. "Viel Geld /ein hohes Einkommen erhöht für mich die sexuelle Anziehung eines Partners" meinen 19 Prozent der Männer, aber nur zwölf Prozent der Frauen. Die übergroße Mehrheit fühlt sich der Romantik verpflichtet. Zwei Drittel der Befragten behauptet, es sei ihnen ganz egal, wie viel Geld der Partner habe.

Armut ist Partnerschaftshindernis

Ob das stimmt? Werden die Aussagen konkreter, ist von diesem Gleichmut nicht mehr viel zu spüren und es kehren alte Rollenmuster wieder. Vor allem Frauen versprechen sich immer noch materielle Besserstellung durch die Partnerschaft. 53 Prozent wünschen sich, dass ihr Lover mehr Geld nach Hause bringt als sie selbst. Bei Männern sind es nur 17 Prozent. Aber auch bei den Herren hat die Versorgerehe ausgedient: Nur noch 13 Prozent können sich eine Geliebte mit geringerem Einkommen vorstellen. Für Frauen hingegen ist die Beziehung mit einem Finanz-Loser ganz undenkbar. Nur zwei Prozent würden sich mit jemand einlassen, der weniger verdient. Salopp gesagt heißt das: Auch im Zeitalter der berufstätigen Frau träumen die meisten Damen von einer finanziell einträglichen Partnerschaft und halten nichts von einer Verbindung, bei der sie draufzahlen.

Aussehen oder Einkommen

Die finanziellen Ansprüche an den Traumpartner sind hoch. Ein Mann sollte laut Umfrage mindestens 2609 Euro im Monat verdienen, idealerweise aber 4586 Euro, um als beziehungsfähig zu gelten. Für Mindestlöhner sieht es also schlecht aus auf dem Dating-Markt. Männer sind etwas großzügiger: Minimum für die Partnerin ist 2254 Euro, die Traumfrau bringt es auf 3783 Euro. Gutes Aussehen wird allgemein überschätzt. "Finanzielle Sicherheit ist mir wichtiger als gutes Aussehen" – diesem Satz stimmen 42 Prozent aller Befragten zu. Männer sind mit 45 Prozent materieller eingestellt als Frauen mit 40 Prozent.

Der Trend zur finanziellen Selbstständigkeit erfasst auch das gemeinsame Konto. 46 Prozent aller Partnerschaften verzichten auf ein gemeinsames Konto. Zwei Drittel aller Befragten finden finanzielle Unabhängigkeit wichtig für eine glückliche Partnerschaft. Tatsächlich aber sind viele finanziell vom Gedeihen ihrer Partnerschaft abhängig. Insbesondere viele Frauen stehen tatsächlich nicht auf den eigenen Füßen.

Wenn man sich die Trennung nicht leisten kann

Die Antwort "Angesichts meiner derzeitigen finanziellen Situation, würde ich bei einer plötzlichen Trennung von meinem Partner finanzielle Probleme bekommen" müssen 39 Prozent aller befragten Frauen bejahen. Im Alter von 30 bis 49 Jahren sind es sogar 44 Prozent. Zu vermuten ist, dass die Quote bei Frauen mit Kindern noch weit höher ist. Aber auch einem Viertel der Männer würde eine Trennung finanzielle Probleme bereiten.

Zusammenbleiben, weil man sich die Trennung nicht leisten kann – das ist schrecklich. Kommt aber auch öfter vor: Hier sind es 15 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen, die diese ernüchternde Erfahrung schon machen mussten. "Die Praxis bestätigt, dass vor allem Frauen häufig in unglücklichen Beziehungen bleiben, weil sie Angst vor den finanziellen Konsequenzen einer Trennung und einer drohenden Armut haben. Allerdings beruht diese häufig auf der Unkenntnis der Unterhaltsrechtslage, sodass hier eine Rechtsberatung sehr zu empfehlen ist", sagt die Paartherapeutin Daniela Vogeley. 

67 Prozent aller Befragten gaben an, ein finanzielles Polster vermittle das Gefühl von Sicherheit. Wirklich sparen will aber nur ein Drittel. Hier rangiert die Altersvorsorge (33 Prozent) als Sparziel knapp vor spontanen Lustkäufen (30 Prozent) und geplanten Anschaffungen (25 Prozent).

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