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Ehe-Studie Warum schlaue Frauen sich am Ende den Mann fürs Leben angeln

Die Ergebnisse der Studie verblüffen: Gut ausgebildete Frauen sagen ja zur Ehe und die Männer reißen sich um sie.
Die Ergebnisse der Studie verblüffen: Gut ausgebildete Frauen sagen ja zur Ehe und die Männer reißen sich um sie
© Chris Ryan/Gettyimage
Die Ehe wird feministisch, sagt eine Studie der Brooking Institution. Gut ausgebildete Frauen wollen heiraten und die Männer begehren sie. Bildungsverliererinnen haben keine Chance gegen Ladys mit Uni-Abschluss.

Früher hatten es Frauen mit guter Ausbildung schwerer als ihre ungebildeten Geschlechtsgenossinnen, den Mann fürs Leben zu finden. Männer hatten damals keine Lust auf eine allzu selbstbewusste und eigenständige Partnerin. Und sie strebten eine klassische Rollenaufteilung in der Ehe an. Der Mann war Hauptversorger und seine Frau sollte sich vorrangig um Haus, Kinder und die Bedürfnisse ihres Gatten kümmern. Diese Zeiten sind in den USA vorbei. Eine Studie der angesehenen Brookings Institution urteilt: "Inzwischen ist dies ein allgemeines Gesetz: Je besser der akademische Titel einer Frau und je größer ihre ökonomische Unabhängigkeit ist, umso besser stehen ihre Chancen auf eine Heirat."

Heiratschancen empirisch nachgewiesen

Brookings hat über einen Zeitraum von 46 Jahren das Eheverhalten von Frauen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen verglichen. Heute sind 75 Prozent aller Frauen verheiratet, die mindestens einen Bachelorabschluss erreicht haben. Bei Frauen ohne Schulabschluss sind es nur 56 Prozent.

Beobachtet wurde auch, dass der Anteil verheirateter Frauen immer weiter steigt, je hochwertiger der Universitätsabschluss ist. "In der Vergangenheit standen gut ausgebildete Frauen vor der Wahl, entweder eine patriarchische Ehe zu akzeptieren, oder die Hoffnung auf Heirat und Kinder zu begraben. Heute könne sie ihre Kinder in einer stabilen Beziehung erziehen, ohne ihre Selbstständigkeit zu verlieren."

Karriere ist kein Ehehindernis

Es ist eine statische Auswertung. Brookings weiß nicht, ob die Ehen glücklich sind, ob sie lange anhalten oder ob es Kinder gibt. Dennoch sind die Ergebnisse erstaunlich. Anders als häufig vermutet, scheint Karriere definitiv kein Faktor zu sein, der einer Ehe im Weg steht. Im Gegenteil, starke Frauen kommen öfter unter die Haube. Männer haben inzwischen keine Angst mehr vor ihnen.

Es bedeutet aber auch, dass sehr gut ausgebildete Frauen in guten Positionen keineswegs der klassischen Ehe den Rücken zukehren. Auch hier gilt: Je besser die Frau gestellt ist, umso interessanter wird die Ehe für sie. Die These, die Ehe sei ein Auslaufmodell und für progressive Frauen nicht relevant, ist schlichtweg falsch. Die Daten von Brookings legen nahe, dass der prozentuale Rückgang der Ehen insgesamt - nicht zu verwechseln mit dem späteren Eheeintrittsalter - im Wesentlichen durch die Eheabstinenz von Gruppen mit schlechter Ausbildung hervorgerufen wird.

Auch die Annahme, dass es für gebildete und selbstständige Frauen besonders schwer sei, einen Partner kennenzulernen, muss revidiert werden. Im Gegenteil: Ungebildete Frauen haben es schwer.

Die Ehe wird feministisch

Feminismus ist damit nicht nur ein Lippenbekenntnis, er bestimmt fundamentale Lebensentscheidungen in der Mitte der Gesellschaft, sagt Brookings: "Diese neue Amerikanische Ehe kann eine Institution sein, die weitgehend der feministischen Agenda entspricht."

Verliererinnen haben es schwer

Tatsächlich hört sich das Ergebnis auf den ersten Blick modern und emanzipatorisch an. Aber man kann die Daten auch anders interpretieren. Dem Eheglück der Gutsituierten und Gebildeten stehen die Probleme der anderen entgegen. Offenbar weigern sich Männer, dauerhaft finanzielle Verantwortung für eine Frau zu übernehmen. Frauen, die ökonomisch zu einer Belastung werden können, werden für dauerhafte Beziehungen aussortiert. Gut: Die Ehepartner treffen sich auf Augenhöhe. Schlecht: Beide müssen sich Ehe und Kinder leisten können.

Man kann mutmaßen, dass der modernen, gleichberechtigten Ehe der gut situierten Frauen das Los der Verliererinnen im Bildungs- und Einkommenswettlauf entgegensteht. Und dieses Schicksal heißt: Alleinerziehende Mutter mit schleppenden Unterhaltszahlungen und angewiesen auf staatliche Unterstützung.

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