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Energiewende Finanztest rechnet nach, wann sich eine Solaranlage und ein Batteriespeicher lohnen

Solaranlage
Laut Finanztest kann eine Solaranlage bis zu 7,2 Prozent Rendite abwerfen.
© Gettyimage
Umwelt schützen und Geld verdienen. Mit einer Solaranlage auf dem Dach und einer Batterie im Keller kann man sich ein Stück weit unabhängig von den Strommultis machen. Finanztest hat nachgerechnet, das Modell wirft sogar eine ordentliche Rendite ab.

Eine Solaranlage auf dem Dach – diese Idee reizt viele Hausbesitzer. So sparen sie bei den Stromkosten. In Deutschland sind die Strompreise für den Endverbraucher extrem hoch, entsprechend groß fällt die Ersparnis aus. Der Rekordsommer war ein Horror für die Landwirte, für den Betreiber einer Solaranlage war er ein Glücksfall. Sollten heiße Sommer wie dieser zur Regel werden, können Solaranlagen durch das Plus an Sonnenstunden sich rechnen.

Aber selbst, wenn man über ein geeignetes Haus mit einem schattenfreien Dach verfügt, bleibt ein Problem: Die Sonne scheint meist dann besonders, wenn man wenig Strom verbraucht. Allein, weil die meisten Menschen den Sonnentag nicht im Haus, sondern in der Firma verbringen.

Geht die Energie der Solaranlage ins Netz oder in den Speicher?

Was also tun mit dem Überschuss der Solaranlage? Meist wird er gegen Entgelt ins öffentliche Netz geleitet. Eine frustige Angelegenheit: Für den eingespeisten Strom gibt es eine Vergütung von etwa 12 Cent pro Kilowattstunde, entnimmt man später am Tag wieder Strom aus dem Netz, muss man für ihn 26 Cent berappen. Langfristig wird das Geschäft noch schlechter: Nach zwanzig Jahren kann die Einspeisevergütung auf drei Cent fallen, die Stromkosten für den Verbraucher werden dann sicher über den heutigen 27 Cent liegen.

Ein Ausweg aus dem Dilemma ist ein eigener Batteriespeicher im Haus, der den mit der Solarenergie erzeugten Strom zwischenspeichert. Bis vor wenigen Jahren hat sich das wegen der Batteriekosten nicht gerechnet. Aber seit 2013 haben sich die Speicherpreise halbiert. Finanztest hat errechnet, dass es inzwischen durchaus rentabel sein kann, so eine Kombination zu betreiben.

Die Beispielrechnung geht von einer Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von 6 kW aus. Wird sie mit einem Batteriespeicher von 5 kWh betrieben, ergibt sich eine Rendite von 3,1 Prozent bei einer 20-jährigen Laufzeit.

Allerdings muss man auch Freude am Energiespeicher haben, etwa weil man sich unabhängiger von der Stromindustrie machen will. Denn die gleiche Musterrechnung für eine Anlage ohne Speicher mit Netzeinspeisung weist eine mehr als doppelt so hohe Rendite der Investition aus. 7,2 Prozent ergeben sich, wenn nur die Solaranlage betrieben wird und der überschüssige Strom für 12 Cent je kWh ins Netz gegeben wird.

Der Betrieb des Batteriespeichers ist also möglich, drängt sich ökonomisch aber nicht auf. Darum geht es den meisten Kunden meist auch nicht, sie wollen einen Beitrag zur Energiewende leisten und müssen nun zumindest nicht draufzahlen. Experten gehen übrigens davon aus, dass der Preisverfall bei den Energiespeichern fortschreiten wird. Grundsätzlich müsste dann das Modell von "Selbsterzeugung plus Speichern" in wenigen Jahren deutlich lukrativer werden. Der Investor steht hier vor dem gleichen Dilemma wie der Käufer eines E-Autos: Er muss damit rechnen, dass in wenigen Jahren ein wesentlich besseres Modell für das gleiche Geld auf dem Markt kommt.

Rendite für Solaranlage kann durchaus höher sein

Tatsächlich werden viele Betreiber eine höhere Rendite erzielen, denn die Finanztester haben keine Fördermittel berücksichtigt. Die Vergabe ist an Anforderungen geknüpft, aber wer die Bedingungen erfüllt, kann in Baden-Württemberg bis zu 30 Prozent der Kosten für den Einbau des Batteriespeichers als Zuschuss bekommen.

Trifft das zu, wird der Speichereinbau zu einem richtig guten Geschäft.

Die Musterrechnung basiert auf Erfahrungswerten der Finanztester. Die individuelle Situation wird von diesem Muster abweichen. Senioren, die den Tag im Haus verbringen, haben ein anderes Verbrauchsprofil als ein berufstätiges Paar. Wer überhaupt nur sehr wenig Strom verbraucht, tut etwas für die Umwelt, wird aber auch weniger vom günstigen Eigenverbrauch profitieren.

Teilweise kann man den Stromverbrauch steuern. Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine können kostengünstig in den sonnigen Stunden betrieben werden oder eben nicht.

Besonders rentabel wird der Betrieb, wenn mit dem Solarstrom eine Klimaanlage betrieben wird. Hier hat man den Glücksfall, dass die Anlage auf Hochtouren läuft, wenn die Anlage auf dem Dach die Hitze in Strom umwandelt.

Den ganzen Artikel mit Musterrechnungen können Sie gegen eine Gebühr auf www.test.de  lesen. 

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