Auf der Welt wächst die Bevölkerung und alle drängen in die Städte. Die unausweichliche Folge des Städte-Booms: Es gibt nicht genug Platz für alle. Eine Lösung wäre: Die Wohnungen werden wieder kleiner. In den letzten Jahrzehnten gab es im Wohnungsmarkt eine Konstante: Die Menschen wollen mehr Quadratmeter pro Kopf. Zusammen mit dem Trend zu kleineren Haushalten kann das dazu führen, dass heute zwei Personen eine 100-Quadratmeter-Wohnung belegen, die zur Zeit ihrer Entstehung sechs Personen Platz geboten hat.
Die brutalste Form des neuen Wohnens sind die Käfig-Wohnungen in Hongkong. Hier landen die Ärmsten. Genau genommen sind das auch keine Appartements. Der gemietete Käfig bietet nur Platz für eine Matratze und etwas Ablagefläche. Die Kosten liegen bei 100 bis 200 US-Dollar im Monat. Die Metallkäfige sehen besonders traurig aus, sind dabei Teil eines Trends. Anstelle einer Wohnung wird nur eine kleine Schlafstelle vermietet, Küche und Bad werden gemeinsam genutzt. Ein Leben mit dem Komfort einer Kaserne oder eines Wohnheims.
Die Tiny-House-Bewegung verspricht dagegen mehr Freiheit und Abenteuer. Hier werden solide gebaute Mini-Häuser auf einen Anhänger montiert. Im Vergleich zu den in den USA ebenfalls weit verbreiteten Mobilhäusern, die in den Trailer-Parks stehen, ist ein "Tiny House" wesentlich kleiner und vor allem schmaler. In den USA dürfen sie von einem größeren Pick-Up oder SUV gezogen werden. Problem: Der Miniatur-Bau ist nicht gerade billig.
Ähnliches gilt für den Trend zum Micro-Appartement. Clevere Lösungen sollen ein Wohnen auf kleinstem Raum ermöglichen. Diese Wohnungen umfassen meist deutlich weniger als 20 Quadratmeter, sind aber mit eigenem Duschbad und einer Küchenzeile ausgestattet. Sie bieten eine Lösung für jemanden, der viel arbeitet, nur selten zu Hause ist, aber viel Wert auf Privatsphäre legt. Mit Preisen von über 2000 Dollar im Monat ist das Leben auf engstem Raum deutlich teurer als das Leben in einer Wohngemeinschaft.