Um Miete zu sparen Google-Mitarbeiter lebt in Lkw auf Firmen-Parkplatz

Jobs bei Google sind begehrt, aber dummerweise sind die Mieten rund um San Francisco horrend. Ein Software-Entwickler spart sich deshalb die Bude und übernachtet auf dem Firmenparkplatz. Seine Erfahrungen hält er in einem Blog fest.

Wer bei einer der großen Tech-Firmen im Silicon Valley arbeitet, kann sich in der Regel über ein gutes Gehalt freuen. Die Mieten in der Gegend rund um San Francisco sind allerdings so hoch, dass man einen großen Teil seines Verdiensts gleich wieder los ist. Es gibt mittlerweile sogar Leute, die vorrechnen, dass es günstiger ist, in Las Vegas zu wohnen und täglich mit dem Flugzeug nach San Francisco zu kommen, als dort ein überteuertes Apartment zu mieten. Der Nachteil an der Flugpendelei: Man wäre täglich alleine drei Stunden in der Luft, dazu kämen noch Wartezeiten und die Fahrt zum und vom Flughafen.

Ein 23-jähriger Google-Mitarbeiter hat einen Weg gefunden, wie er sowohl Fahrtzeit als auch Miete maximal reduzieren kann: Er lebt in einem Lkw auf dem Firmenparkplatz. In seinem Blog "Thoughts from Inside the Box" berichtet Brandon über sein Leben im Truck auf dem Google-Parkplatz und hält die Leser auf dem Laufenden, wieviel Geld er schon gegenüber der Anmietung eines Apartments gespart hat.

Ein halbes Zimmer für 65 Dollar die Nacht

Auf die Idee im Auto zu schlafen, kam Brandon bei einem Google-Praktikum im vergangenen Jahr. Die günstigste Unterkunft, die er finden konnte, war ein Zwei-Zimmer-Apartment für vier Personen - das halbe Zimmer kostete ihn 65 Dollar pro Nacht.

Viel zu viel Geld, fand Brandon, zumal er sich kaum in der Wohnung aufhielt. "Ich wache auf, nehme den ersten 'GBus' zu Google, mache Workout, frühstücke, arbeite, esse mittag, arbeite, esse zu Abend, hänge noch ein bisschen ab und nehme schließlich einen Bus nach Hause, wo ich meine Sporttasche für den nächsten Tag packe und schlafen gehe", beschreit Brandon seinen typischen Google-Tag.

Seit fünf Monaten im Truck

Als er nach seinem Uni-Abschluss im Mai dieses Jahres eine feste Stelle bei Google antrat, kaufte er sich für 10.000 Dollar (inklusive Steuern, Gebühren und Reparaturen) einen Kastenwagen von Ford, der etwa zwölf Quadratmeter Platz bietet. Er baute sich ein Bett und eine Kleiderstange ein und parkt seitdem auf dem Google-eigenen Parkplatz.

Seine laufenden Kosten liegen bei 121 Dollar für die Autoversicherung. Er duscht und isst in den Räumlichkeiten von Google, seine Handyrechnung bezahlt die Firma auch. "Mein Ziel ist es, etwa 90 Prozent meines Nettoeinkommens zu sparen", sagt Brandon dem "Business Insider". Statt seinen Studienkredit in Höhe von rund 22.000 Dollar über 10 bis 20 Jahre abzustottern, will er in einem halben Jahr schuldenfrei sein. Das Truck-Experiment dürfte aber länger dauern: "Es sind jetzt fünf Monate und ich sehe keinen Grund, damit bald aufzuhören", sagt Brendan.

Die Firma hat nichts dagegen

Google toleriert den Dauerparker auf seinem Firmenparkplatz. Nur einmal weckte ihn die Security mitten in der Nacht. Einem Sicherheitsmann war aufgefallen, dass in der internen Firmen-Datenbank ein Chevrolet auf Brandons Nummernschild registriert ist und kein Ford.

Als Brandon den Irrtum aufklärt und sich als Mitarbeiter ausweist, gratulieren ihm die Wachmänner zu dem coolen Wagen und wünschen ihm eine gute Nacht. Die Google-Sicherheitsleute sind offenbar einiges gewohnt: Wie Brandon recherchiert hat, ist er nicht der erste Dauerparker in Googles Firmengeschichte.

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