Juni Arbeitslosenzahl sinkt immer langsamer

Die Zahl der Arbeitslosen ist nach Berechnungen von Bankenexperten auch im Juni weiter gesunken. Allerdings hat sich das Tempo bei der Schaffung neuer Jobs aufgrund der schwächelnden Konjunktur erneut verlangsamt. Zum Jahresende hin rechnen Analysten sogar wieder mit einem Anstieg der Erwerbslosenzahl.

Analysten der deutschen Großbanken erwarten für Juni einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 60.000 bis 80.000 auf knapp über 3,2 Millionen. Das wären etwa 480.000 weniger als vor einem Jahr. Im Mai lag der Vorjahresabstand - er spiegelt den Einfluss der Konjunktur auf den Arbeitsmarkt wider - noch bei 530.000. Die offiziellen Arbeitsmarktdaten für Juni gibt die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag bekannt.

In einer Umfrage verwiesen die Volkswirte darauf, dass auch die Zahl der offenen Stellen in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen sei. Der abnehmende Schwung auf dem Arbeitsmarkt werde zudem an der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl deutlich. Die Mehrzahl der Experten erwartet zwar im Juni noch einmal einen leichten Rückgang um 5000 bis 15.000. Zum Jahresende hin rechnet etwa Stephan Bielmeier von der Deutschen Bank mit einem Anstieg der um jahreszeitliche Einflüsse bereinigten Erwerbslosenzahl.

Die Analysten wiesen darauf hin, dass Veränderungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfahrungsgemäß erst mit einer Verzögerung von einem halben Jahr am Arbeitsmarkt sichtbar würden. So geht auch Andreas Rees von der HypoVereinsbank davon aus, dass der Abschwung der deutschen Wirtschaft spätestens 2009 den Arbeitsmarkt erreiche. Ralph Solveen von der Commerzbank beschrieb die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Umfrage aber als "immer noch ordentlich".

Im Mai waren in Deutschland 3.283.000 Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 7,8 Prozent den niedrigsten Stand seit knapp 15 Jahren.

DPA
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