Im Streit um einen ehemaligen Microsoft-Mitarbeiter schießt nun Google zurück. Der Suchmaschinenbetreiber hat am Freitag vor dem California Superior Court in Santa Clara gegen Microsoft Klage eingereicht, berichtet das "Wall Street Journal". Zuvor war der weltgrößte Softwarehersteller in Seattle gegen Google sowie seinen ehemaligen Mitarbeiter Kai-Fu Lee vor Gericht gezogen.
Microsoft will verhindern, dass der Gründer seines Forschungslabors in China für den Konkurrenten arbeitet. Google wiederum argumentiert nun, dass Microsoft nach kalifornischem Recht seine Mitarbeiter nicht davon abhalten kann, selbst zu wählen, wo sie arbeiten wollen. "Was sie tun, ist schlicht und einfach Einschüchterung", sagt eine Google-Anwältin.
Lee war 1998 zu Microsoft gekommen und hat dessen Asien-Forschungszentrum gegründet. Google will nun unter Leitung von Lee selbst ein Forschungs- und Entwicklungslabor in China gründen. Nach Auffassung von Microsoft verstößt Lee damit gegen eine Klausel in seinem Arbeitsvertrag, da er zu einem direkten Konkurrenten wechselt.
Microsoft wirft dem weltgrößten Suchmaschinen-Betreiber vor, mit der Abwerbung von Lee Vereinbarungen in Bezug auf Diskretion und Wettbewerbsverbot zu verletzen. Microsoft versucht derzeit im Bereich Internetsuche den Abstand zu Google zu verkleinern und investiert daher viel Geld in die Forschung und Entwicklung von Internet-Suchdiensten. Kürzlich hatte Microsoft von Yahoo! einen führenden Technologie-Experten, Gary William Flake, abgeworben. Der Microsoft-Dienst MSN ist derzeit hinter Google und Yahoo! die Nummer drei in diesem Bereich weltweit.