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Alibaba-Chef Jack Ma Zwölf Stunden die Woche: Der größte Workaholic will nun, dass wir radikal weniger arbeiten

Im Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk forderte Jack Ma die 12-Stunden-Woche
Im Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk forderte Jack Ma die 12-Stunden-Woche
© Picture Alliance
72 Stunden die Woche arbeiten sei gar kein Problem, schwärmte Alibaba-Chef Jack Ma noch im April. Nun forderte Ma die Drei-Tage-Woche - bei vier Stunden Arbeit am Tag. Möglich machen soll das der technische Fortschritt.

Man müsse seinen Job eben mögen. So begründete Ma im Frühjahr seine Aussage, dass es gar kein Problem sei, sechs Tage die Woche von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends zu arbeiten. Nur wer seinen Job hasse leide unter dem in China "996" genannten System. In einem Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk in China am Donnerstag klang das nun völlig anders: Die Menschen sollten nur noch zwölf Stunden die Woche arbeiten, forderte Ma dort.

"Man sollte nur noch drei Tage die Woche arbeiten, vier Stunden am Tag" erklärte Ma dort. Diese zwölf Stunden Arbeitstag hatte der Alibaba-Chef noch im April als Tages-Minimum genannt, um in seinem Konzern Karriere zu machen. "Wir haben genug Leute, die nur acht Stunden am Tag arbeiten wollen", tönte er damals.

Gesellschaftswandel

Für das Umdenken sorgt die Veränderung in der Gesellschaft. "In 20, 30 Jahren werden wir viel länger leben", so Ma. Menschen würden vielleicht 120 Jahre alt. "Das ist möglicherweise gar nicht gut, wenn der Ur-Ur-Ur-Großvater immer noch hart arbeiten muss." Die Lösung wäre, dass jeder individuell weniger arbeitet, so Ma in dem bei Periscope übertragenem Gespräch. 

Möglich werden soll das durch den technologischen Fortschritt. Durch die Elektrizität hätten die Menschen viel mehr Zeit und Möglichkeiten bekommen, ihr Leben als Menschen zu genießen, erklärt Ma. Die jetzt aufkommende Künstliche Intelligenz hätte ähnliches Potenzial. Um Jobs, die dadurch verloren gehen könnten, mache er sich keine Sorgen. "Wir brauchen nicht unbedingt viele Jobs. Wenn es soweit ist, wird unser Job sein, die Menschen glücklich zu machen, sie das Leben erleben zu lassen und ihr Menschsein zu genießen."

Musk ist pessimistisch

Sein Gesprächspartner Musk schien nicht ganz so optimistisch. Der für seine teils kritischen Gedanken zum Thema Künstliche Intelligenz bekannte Tüftler erklärte, dass die Menschheit aufpassen müsste, nicht von den Maschinen abhängt zu werden. "Die Entwickler wollen sich oft nicht vorstellen, dass etwas schlauer ist als sie. Die KI wird aber um ein Vielfaches schlauer sein als wir", erläutert er seine Vorsicht. So könnten Computer Millionenfach schneller denken als wir. "Menschliche Sprache klingt für sie wie Walgesänge".

Musk will sich deshalb voll darauf konzentrieren, den menschlichen Geist direkt mit Computern zu verbinden. Das "Neurolink" genannte Projekt könne nicht schnell genug kommen, erklärte er mehrfach. Angst davor müssten wir nicht haben, so Musk. "Wir sind so eng mit unseren Smartphones verbunden, dass wir ohnehin Cyborgs sind."

Die einzigen Jobs sieht er in Zukunft dort, wo Menschen mit Menschen interagieren möchten. "Und natürlich bei Kunst und Ähnlichem". Wenn es schlecht laufen würde, wären am Ende aber wohl nur noch Menschen über, die KI programmieren. "Bis die das dann auch selbst übernimmt."

Quelle:Periscope

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