In den USA liefern sich Burger King, McDonald's und Wendy's – die großen Fast-Food-Akteure – einen Preiskampf. Statt regulär die Preise für Menüs oder einzelne Produkte zu reduzieren, schnüren die Unternehmen immer neue Pakete. Ende 2015 brachte die Burger-Kette Wendy's den "4 for $4"-Deal auf den Markt. Für vier Dollar bekamen Kunden einen Cheeseburger mit Speck, Chicken Nuggets, eine kleine Portion Pommes und ein Getränk. McDonald's zog zu Neujahr nach und bietet nun das "McPick 2 für $2" an. Bereits im vergangenen Sommer hatte McDonald's ein Menü aus Doppel-Cheeseburger und Pommes für 2,50 Dollar offeriert. Burger King reagierte auf die Kampfpreise der Konkurrenz und hat nun den "5 for $4"-Deal im Angebot, quasi ein Abklatsch der Wendy's-Offerte – nur noch billiger.
Billig, das scheint aktuell der Schlüssel bei den Fast-Food-Riesen in den USA zu sein. "Die Leute gucken, was andere so machen. Und wenn sie glauben, dass es funktioniert, dann sagen sie, dass wir etwas Ähnliches auch machen sollten", sagt Tony Pace der "New York Post". Pace war Marketing-Chef bei Subway, bevor er sich nun mit einer eigenen Firma selbstständig gemacht hat.
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Geschäftsideen klug kopiert
Die Branchenriesen versuchen es also mit klugen Kopien der Wettbewerber. Die besonderen Angebote sollen vor allem neue Kunden in die Restaurants treiben. Dabei achten die Burger-Ketten darauf, mit günstigen Lockangeboten nicht die Stammkunden zu verschrecken, die reguläre Preise zahlen. So erzählt eine McDonald's-Angestellte der Zeitung, dass sie dazu angehalten wurde, die Billig-Kombis nicht gezielt anzubieten, sondern darauf zu warten, bis ein Kunde den Deal von selbst bestellt. Die Konzerne erhoffen sich von diesen Angeboten ein Umsatzplus. "Wir glauben, dass es für Franchisenehmer sehr profitabel sein wird", sagt Alex Macedo, der das Nordamerikageschäft von Burger King leitet, der "New York Post".
Steigende Rohstoffpreise lassen die Marge der Fast-Food-Konzerne schrumpfen. Und solche Rabattschlachten treiben zwar den Umsatz, doch Gewinne können die Konzerne damit kaum erzielen. Laut McDonald's machen Schnäppchenjäger, die besonders preissensibel bei günstigen Angeboten zuschlagen, rund 15 Prozent des Geschäfts aus.
"Dollar Menu": McDonald's hat 2002 angefangen
Im Jahr 2002 brachte McDonald's das "Dollar Menu" auf den Markt. Elf Jahre später war Schluss für das sehr beliebte Angebot, gegen Proteste der Kunden verschwand das Menü 2013 aus den Restaurants. Das Problem damals: Burger für nur einen Dollar zu verkaufen, war einfach nicht mehr wirtschaftlich, berichtet "The Atlantic".
Ersetzt wurde das Menü vom "Dollar Menu & more", einem Billig-Angebot für Burger und Nuggets. Doch der ganz große Erfolg blieb aus. Steve Easterbrook, seit März 2015 Chef von McDonald's, räumte ein, dass der Konzern es versäumt habe, einen lohnenswerten Ersatz für das "Dollar Menu" zu finden. Dies habe dem Umsatz geschadet. Ob sich die aktuelle Preisschlacht der Burger-Brater positiv auf die Erlöse des Unternehmens auswirkt, bleibt abzuwarten.