Im Gegensatz zu den Ukrainern müssen sich die Menschen in Moskau und Sankt Petersburg nicht in Kellern vor Bomben verstecken oder außer Landes fliehen. Aber dass ihr Präsident Wladimir Putin einen Krieg angezettelt hat, mit dem die Welt nicht einverstanden ist, das bekommen auch sie im Alltag zu spüren. Die vom Westen verhängten Sanktionen führen schon jetzt zu massiver Entwertung ihrer Ersparnisse. Zudem stoppen viele Unternehmen von Apple bis VW ihre geschäftlichen Aktivitäten in Russland, schließen Läden und Produktionen.
Auch der schwedische Möbelriese Ikea stellt seinen Betrieb in Russland sowie Belarus wegen des Krieges ein – "vorübergehend", wie es in einer Mitteilung des Konzerns heißt. Gründe seien die tragischen menschlichen Auswirkungen des Krieges sowie gestörte Lieferketten. Alle Möbelhäuser würden geschlossen, 15.000 Mitarbeiter seien betroffen.
Viele Russen fürchten offenbar, dass die Läden so schnell nicht wieder eröffnen werden. Kurz vor Ladenschließung am Donnerstabend kam es in verschiedenen russischen Ikea-Filialen zu einem wahren Ansturm. Bilder aus Moskau, Sankt Petersburg und anderen Städten zeigen, wie Tausende Russen sich schnell noch mit Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen eindecken wollten, nicht alle konnten mehr bedient werden.