Das amerikanische Justizministerium soll nach Informationen des "Wall Street Journal" gegen Daimler-Chrysler ermitteln. Führende Mercedes-Manager hätten angeblich Schmiergelder in mindestens zwölf Fällen gezahlt. Vor allem bei Geschäften in Südamerika und Afrika. Das Unternehmen dementierte den Bericht am Freitagnachmittag.
Angestoßen habe die Untersuchung eine Klage des früheren Chrysler-Buchhalters David Bazetta, hieß es. Er sei entlassen worden, weil er sich intern über Schmiergeldzahlungen beschwert habe, lautete sein Vorwurf an das Unternehmen. Seiner Aussage zufolge unterhielt der Konzern 40 geheime Bankkonten aus denen Bestechungsgelder gezahlt wurden. Bazetta zog seine Klage zurück und einigte sich außergerichtlich mit Daimler-Chrysler.
Schrempp wußte von den geheimen Konten
Bazetta zufolge habe auch der gerade erst zurückgetretene Daimler-Chrysler Chef Jürgen Schrempp von den geheimen Konten gewusst. Schrempp sei von Chef-Buchprüfern über "tief in der Bilanz" verstecktes Geld informiert worden. Es würde "keine Beweise für die Anschuldigungen" des Mitarbeiters geben, kommentierte der designierte Daimler-Chrysler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche die Vorwürfe beim "Wall Street Journal".
Nach Informationen des US-Wirtschaftsblattes sollen auch deutsche Behörden gegen DaimlerChrysler ermitteln. Im Fokus der Untersuchungsteht der Selbstmord des DaimlerChrysler-Managers Rudi Kornmayer. Der Abschiedsbrief des Daimler-Chrysler Managers in Nigeria könnte Hinweise auf Schmiergeldzahlungen liefern, hieß es.