Übernahme-Kampf Eon einigt sich mit Konkurrenten

Monatelang dauerte der Übernahme-Poker um den spanischen Energieriesen Endesa. Der deutsche Konzern Eon konnte seine südeuropäischen Konkurrenten Enel und Acciona nicht ausstechen. Nun sind sich die Rivalen endlich einig geworden.

Eon will das spanische Unternehmen nicht mehr kaufen und soll im Gegenzug ein Endesa-Paket im Wert von 10 Milliarden Euro erhalten, wie Eon am Montagabend mitteilte. Die Düsseldorfer Konzern erhält damit umfangreiche Aktivitäten in Spanien, Italien, Frankreich, Polen und in der Türkei. Der Mitteilung zufolge will Eon in den kommenden vier Jahren kein Übernahme-Angebot für Endesa machen.

Klarheit für alle Beteiligten

"Der Eintritt von Acciona und Enel bei Endesa hat unser ursprüngliches Ziel, eine Mehrheit an Endesa zu übernehmen, unerreichbar gemacht. Der Erwerb einer Minderheit an Endesa hätte eine gegenseitige Blockade der Anteilseigner und unabsehbare Gerichtsverfahren zur Folge gehabt", erklärte Eon-Chef Wulf Bernotat. Die Vereinbarung schaffe Klarheit für alle Beteiligten. Gleichzeitig baue Eon attraktive Marktpositionen auf, die weiter entwickelt werden sollen.

Eon hatte kürzlich sein Angebot für Endesa auf mehr als 42 Milliarden Euro erhöht und danach angekündigt, Acciona und Enel gerichtlich jedes Übernahmeangebot verbieten zu lassen. Die beiden Unternehmen aus Spanien und Italien hatten angekündigt, nach Ablauf der Sperre die Eon-Offerte überbieten zu wollen. Der deutsche Stromriese sah in diesem Schritt einen rechtswidrigen Versuch, das eigene Übernahmeangebot zu torpedieren. Acciona und Enel sind bereits die größten Endesa-Aktionäre.

AP
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