Dieser Pulli ist nicht nur potthässlich – er hat auch einen handfesten Streit zwischen Kolumbiens Regierung und dem US-Einzelhandelskonzern Walmart ausgelöst. Die Kolumbianer sind erbost über Werbekampagne bei Walmart, in der jener Pullover beworben wurde. Denn das Motiv des bunten Kleidungsstücks war wohl witzig gemeint – für das lateinamerikanische Land war sie aber nicht gerade schmeichelhaft: Auf dem Pullover prangt ein Weihnachtsmann, der offensichtlich Kokain schnupft - und im Werbetext dazu waren Anspielungen auf Drogen aus Kolumbien zu lesen.
Die Regierung in Bogotá forderte am Dienstag Entschädigungszahlen von dem Unternehmen, da die Werbung dem Ruf des Landes schade. In dem Werbetext ist von "kolumbianischem Schnee" die Rede - "Schnee" ist im Jargon eine geläufige Bezeichnung für Kokain.
Weihnachtsmann auf dem Walmart-Pullover mit geweiteten Pupillen
Das Motiv auf dem Pulli zeigt einen aufgeputscht wirkenden Weihnachtsmann, der mit einem Strohhalm in der Hand an einem Tisch mit drei weißen Linien sitzt. Seine Pupillen scheinen geweitet. Ergänzt wird das Bild durch den Spruch "Let it snow" (Lass es schneien).

Auf der Walmart-Website wurde das von einer Fremdfirma angebotene Kleidungsstück mit eindeutigen Anspielungen auf Kokain beworben: "Der Weihnachtsmann genießt die Zeit, wenn er sich kolumbianischen Schnee von bester Qualität besorgen kann", hieß es dort. Außerdem stand im Werbetext: "Wir alle wissen, wie der Schnee funktioniert. Er ist weiß, in Pulverform, und der Beste kommt aus Südamerika."
Kolumbien beklagt einen Imageschaden
Der Rechtsvertreter der kolumbianischen Regierung, Camilo Gómez, beklagte in einem Radiointerview einen Imageschaden für sein Land, das gegen die Plage des Drogenhandels kämpfe. Die von Walmart verlangte Entschädigungssumme solle auf Basis der Zahl der Menschen berechnet werden, welche die Pulli-Werbung im Internet gesehen hätten, kündigte er an.

Außerdem verlange die kolumbianische Regierung von Walmart "eine zehnmal so große Werbekampagne wie für dieses Produkt, um ein gutes Bild von Kolumbien zu zeichnen", sagte Gómez.
Der Weihnachtspulli, der bei einem Anbieter auf der kanadischen Walmart-Internetseite beworben worden war, hatte ein breites Medienecho ausgelöst. Eine Walmart-Sprecherin sagte, er sei bereits aus dem Sortiment genommen worden. Er sei ohnehin nur online erhältlich gewesen und nie in die Geschäfte gekommen. Der Pulli repräsentiere "nicht die Werte von Walmart".