WM 2006 Kein Ladenschluss während der WM?

Für die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wollen mehrere Ministerpräsidenten von SPD und CDU den Ladenschluss aussetzen und den Geschäften längere Öffnungszeiten ermöglichen.

In Nordrhein-Westfalen sollen schon zum Confederations Cup im Juni dieses Jahres großzügige Regelungen möglich sein, wie Ministerpräsident Peer Steinbrück der "Bild am Sonntag" sagte. Für eine Aussetzung des Ladenschlusses für die Fußball-Großereignisse sprach sich auch der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle aus.

"Wir möchten, dass die WM in NRW zu einem tollen Erfolg wird und dass sich unsere Gäste aus aller Welt bei uns wohl fühlen", sagte der SPD-Politiker Steinbrück dem Blatt. "Deshalb wollen wir auch den Wunsch des Einzelhandels und der Tourismuswirtschaft aufgreifen und schon in diesem Jahr zum Confederations Cup in Köln großzügige Regelungen für den Ladenschluss möglich machen. Das soll dann natürlich auch bei der WM im kommenden Jahr gelten."

Koch: Ladenschluss komplett aussetzen

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sagte der Zeitung: "Wenn die Fußballfans aus aller Welt im kommenden Jahr als Gäste zu uns kommen und zu einem pulsierenden Leben beitragen, dann sollten wir so gastfreundlich wie möglich sein." Dazu gehöre auch, "dass ich mir gut vorstellen kann, dann den Ladenschluss in den Städten und Regionen, in denen der Ball rollt, für die Zeit der WM komplett auszusetzen". Vor und nach der WM müsse aber die generelle Freigabe der Öffnung an Sonn- und Feiertagen tabu bleiben.

Auch der Berliner Regierungschef Klaus Wowereit sprach sich für ein Aussetzen des Ladenschlusses zur WM aus: "Ich bin dafür", sagte der SPD-Politiker dem Blatt. "Es wäre ein toller Service für die vielen tausend Fußballfans, und es bringt auch Geld in die Kasse." Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sagte, er sei "sehr dafür", dass die Städte ihre Möglichkeiten ausschöpften. "Das heißt, bei großen Ereignissen wie dem Confederations Cup oder der Fußball-WM 2006 sollten die Läden abends und auch an den Sonntagen so lange es geht offen bleiben."

FDP-Chef Westerwelle sagte dem Blatt: "Unsere internationalen Freunde dürfen nach den Spielen nicht vor verschlossenen Ladentüren stehen. Während des größten Sport-Festes der Welt sollte das Ladenschlussgesetz komplett ausgesetzt werden." Der Confederations Cup im Juni biete sich als Probelauf an. "Zumindest an den Spielorten muss jedes Geschäft so lange öffnen können, wie der Betreiber will."

AP
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