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"Die Stunde Null" "Wir haben ein 100 Jahre altes Problem gelöst" – wie die Tesvolt-Gründer mit Batteriespeichern die Welt erobern

Tesvolt hat die erste Gigafactory für Batteriespeicher in Europa gebaut
Tesvolt hat die erste Gigafactory für Batteriespeicher in Europa gebaut
© Waltraud Grubitzsch/ / Picture Alliance
In der Lutherstadt Wittenberg wächst ein neuer Hidden Champion heran: Tesvolt. Die Gründer Daniel Hannemann und Simon Schandert haben hocheffiziente Batteriespeicher entwickelt, die in Industrieanlagen, Gewerbeparks oder auf Schiffen zum Einsatz kommen.

Sie haben über 3000 Projekte auf der Welt realisiert, in Chile, Ruanda, in einem Coca-Cola-Werk in Brasilien, in Norwegen, aber auch auf den Ausflugsdampfern der Spree: Die Batteriespeicher von Tesvolt erobern die Welt. Denn sie lösen ein Problem der Energiewende: Die erneuerbare Energie muss gespeichert werden, und die kleiderschrankgroßen Akkus von Tesvolt speichern sie besser und länger. "Wir haben ein gigantisches Wachstum vor uns", sagten die Gründer Daniel Hannemann und Simon Schandert  im Podcast "Die Stunde Null". "Wir befinden uns am Anfang eines Booms, ähnlich wie bei der Elektromobilität." 

"Allein in Deutschland gibt es ein Potential von zwei Millionen Anlagen im gewerblichen und industriellen Bereich, was Speicher betrifft", so die Gründer, die Tesvolt in ihrer Heimatstadt Wittenberg gestartet haben. "Da ist die gesamte Ladeinfrastruktur noch nicht mal inbegriffen." Aber, fügten sie hinzu: "Wir werden das nicht alleine schaffen, so viel Speicher herzustellen und zu liefern."

Geld von der Fürstenfamilie

Tesvolt wurde 2014 gegründet, Daniel Hannemann und Simon Schandert waren vorher in der Solarbranche tätig. Als der deutsche Markt einbrach, wollte Schandert ein altes Problem lösen: Batterien verlieren zu schnell an Leistung, wenn sie als System zusammengeschaltet sind. Mit einer neuen Technologie entwickelte er ein System, mit der die Zellen kommunizieren und ihre Energie austauschen – was die Effizienz stark erhöht. 

Hannemann, den Schandert noch aus Schulzeiten kannte, stieß später dazu, Tesvolt war geboren. Inzwischen arbeiten über einhundert Menschen für das Startup. Der Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr liegt nach eigenen Angaben bei knapp 100 Millionen Euro. 2020 hat Tesvolt für zehn Millionen Euro eine Fabrik in Betrieb genommen, die erste "Gigafactory Europas".

Gerade erst haben die Gründer frisches Geld eingesammelt, 40 Millionen Euro, um die weitere Expansion zu finanzieren. Angeführt wurde die aktuelle Finanzierungsrunde von einer Beteiligungsgesellschaft der Fürstenfamilie Liechtenstein. Nächstes Jahr will Tesvolt in Nordamerika starten.

Hören Sie in der neuen Folge von "Die Stunde Null": 

  • Warum die Gründer den Standort Wittenberg gewählt haben
  • Wie Tesvolt praktisch ohne Hierarchien geführt wird
  • Wie es dazu kam, dass die Fürstenfamilie Liechtenstein investiert hat

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