Der britische Unilever-Konzern will sparen und kündigt den Abbau von rund 7500 Arbeitsplätzen an. Insgesamt will das Unternehmen so in den kommenden drei Jahren rund 800 Millionen Euro weniger ausgeben.
Doch nicht nur Mitarbeitende stehen auf der Streichliste von Konzernchef Hein Schumacher – das Produktportfolio des Konsumgüterherstellers soll kräftig ausgemistet werden. Bereits vor einigen Monaten hatte Schumacher angekündigt, dass sich Unilever in Zukunft auf rund 30 Marken konzentrieren wolle, die etwa 70 Prozent der Umsätze ausmachten.
Unilever stellt sich neu auf – ohne Langnese und Co.
Nun ist klar: Die Unilever-Eiscremesparte mit Marken wie Langnese, Magnum, Viennetta oder Ben & Jerry's soll bis Ende des kommenden Jahres aus dem Konzern ausgegliedert werden. Dies sei der "wahrscheinlichste Weg", teilte Unilever am Dienstag mit. Um die Rendite für die Aktionärinnen und Aktionäre zu maximieren, sollen zudem "andere Möglichkeiten der Trennung" in Betracht gezogen werden, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Langnese gehört seit den 1930er Jahren zum Unilever-Konzern.
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Grund für die geplante Abspaltung des Speiseeisgeschäftes ist den Angaben zufolge unter anderem das schwache Wachstum der Sparte. Im vergangenen Jahr sorgte sie für einen Umsatz von rund 7,9 Milliarden Euro. Konzernweit betrug er fast 60 Milliarden Euro.
Im Konzern verbleiben sollen die vier Sparten Schönheit und Wohlbefinden, persönliche Pflege, Haushaltspflege sowie Ernährung. Hier verfügt Unilever unter anderem über die Marken Axe, Dove, Omo, Rexona, Signal, Knorr oder Pfanni. Derzeit arbeiten für den Konzern weltweit rund 128.000 Menschen, in Deutschland sind es noch etwa 3000 an sechs Standorten. Die Zentrale befindet sich in Hamburg.
Quellen: Unilever, Nachrichtenagenturen Reuters, AFP und DPA