Die Supermarktkette Walmart steigt in das Geschäft mit Online-Bestellungen ein. Ab September können Kunden per Smartphone bestellen - indem sie dem Sprachassistenten von Google ihre Einkaufsliste diktieren.
Außerdem hat sich das Unternehmen ein Patent auf schwebende Lagerhäuser geben lassen, berichtet das Wirtschaftsmagazin "Bloomberg". Das könnten etwa Zeppeline sein. Von denen aus sollen Drohnen bestellte Ware an die Kunden ausliefern. Diese Pläne hat auch Amazon seit April 2016 mit seinem "Airborne Fulfillment Center".
Walmart entwickelt fliegende Warenhäuser
Walmart investiert derzeit kräftig in den Ausbau seines Onlinegeschäfts, weil die Konkurrenz in den USA immer größer wird - Amazon verkauft schon länger online, Discounter wie Aldi und Lids etablieren sich in den USA und Ketten wie "Whole Foods" werden stärker. Durch Zeppeline oder andere Flugobjekte könnte sich das Unternehmen von den anderen vorerst wieder - im wahrsten Sinne des Wortes - abheben.
Laut Bloomberg schwebt der unbemannte vermeintliche Zeppelin in 305 Metern Höhe und bewegt sich entweder autonom oder wird von Menschen ferngesteuert. Drohnen fliegen in Schwärmen aus und verteilen die Wunschprodukte an Kunden, meinte der Analyst Brandon Fletcher. Auf dem Rückweg würden sie Nachschubware einsammeln und das Luftschiff wieder auffüllen. Wie aber genau die Produktverteilung funktionieren soll, ist noch unklar.
Über den "Google Assistant" Ware von Walmart beziehen
Die weltgrößte Einzelhandelskette arbeitet mit Google zusammen, sodass über den Sprachassistenten "Google Assistant" hunderttausende Artikel bestellt werden, teilte Marc Lore, Chef der E-Commerce-Abteilung von Walmart, am Dienstagabend (Ortszeit) im Unternehmensblog mit. Dabei handele es sich um das größte Produktangebot eines Einzelhändlers auf der Online-Plattform.
In einer Mitteilung von Google hieß es, das Angebot umfasse hunderttausende Produkte "vom Waschmittel bis zu Lego". Walmart wird sich Google Express anschließen, das unter anderem schon Einkäufe bei der Apothekenkette Walgreen's ermöglicht.
Kampfansage an Amazon
Obwohl keines der beiden Unternehmen den Namen Amazon nennt, handelt es sich bei der Partnerschaft um eine Kampfansage an den US-Onlineriesen. Die US-Handelskette Walmart versuchte zuletzt mit einiger Verspätung, seinen Anteil am boomenden Online-Handel auszubauen. Erst im Juni kündigte Walmart an, im Kampf gegen Amazon die Lieferung von Lebensmitteln und anderen Waren durch die eigenen Mitarbeiter zu testen. Sie sollten nach Feierabend auf ihrem Nachhauseweg die online bestellten Produkte zu den Kunden bringen.