Ein Mountainbike mit Motor? Wozu ist das gut, wenn man auch mir den Beinen auf die Berge kommt? So dachte ich, bevor ich mit dem Focus Thron Impulse Premium am Garda See war. Das Rad ist mehr als eine Anstiegshilfe, es ist eine echte Spaßmaschine. Zehn Gründe warum ich eines haben möchte:
1. Partnerschaftspflege
Der erste und wichtigste Grund ist ein Partner, dem es vielleicht an Fitness und sicher an Verständnis für den Quälsport Mountainbiken fehlt. Auch die anstrengendsten Touren können mit E-MTB ohne partnerschaftliches Zerwürfnis bewältigt werden. Einziges Problem: Jetzt fährt der Sportler im Team immer hinterher.
2. Ruf der Wildnis
Fahrradfahren macht mir erst richtig Spaß, wenn ich nicht immer auf betonierten Wegen unterwegs bin. Ein Mountainbike mit breiten Reifen und Federung ist für Feldwege wie gemacht. Die zusätzliche Anstrengung, die Sand und Matsch hervorrufen, übernimmt der Stromantrieb.
3. Ohne Schweiss
Man muss nicht in den Alpen leben, damit einem an Steigungen die Puste ausgeht. Stellen Sie sich eine einfache Frage: Was ist besser: Mit einem E-Mountainbike den Feldweg hinaufschnurren oder die Steigung im Auto auf der Landstraße bezwingen?
4. Dauergrinsen
Ein E-MTB ist nicht nur eine Hilfe für halbinvalide Schreibtischhocker, es macht vor allem Spaß: Der Stromantrieb löst die heilige Verbindung von Radfahren und Masochismus. Ich muss zugeben, mit dem E-MTB bin ich einem breiten Grinsen und nicht mit zusammengebissenen Zähnen unterwegs gewesen. Also umsteigen!
5. Schnell wie nie
Der Rausch der Geschwindigkeit fällt in der Ebene bei einem Rad, das bei 25 km/h abgeregelt wird, bescheiden aus. Auf einem Pfad durch den Wald oder auf einem steilen Anstieg sieht das ganz anders aus. Je nach eigenem Einsatz bewege ich den Stromer mit 15 bis 25 km/h. Damit bin ich schneller als der Weltmeister!
6. Neue Orte erreichen
Je mehr Strom umso mehr Erlebnis. Es gibt Cracks, die spulen am Tag Strecken ab, die sie zweitausend Meter in die Höhe bringen. Ein Flachlandbiker kann das nicht, mit dem E-MTB aber schon. Also wenn Sie schon immer mal dahin wollten, wohin nur die Pros kommen, passt der Elektromotor.
7. Für den Alltag geeignet
Ein E-Mountainbike gefällt mir auch ohne Berge. Mit Federung und Reifen bezwinge ich nicht nur Geröllmassen, sondern auch Kanten und Treppen in der Stadt. Mit einem Rucksack wird das Rad zum idealen Alltagsrad.
8. Man darf auch treten
Strommotor heißt nicht faullenzen. Möchte ich mehr Sport, muss ich nur eine geringe Unterstützung wählen - dann hilft der Motor weniger. Fragt sich nur, ob man jemals auf volle Kraft voraus verzichten mag.
9. Relaxtes Ankommen
Die Radfahren wird angenehmer. Schlammige Wege, nerviger Gegenwind und Steigungen im Regen verlieren ihren Frustfaktor, weil mich das Rad gleichmütig durch die Unbillen hinwegträgt
10. Endlich legal
Mit dem E-MTB bin ich legaler als sonst gefahren. Wie kommt es? Das Anhalten und Wieder-Los-Fahren fällt leichter. Ich höre auf die Signale der Ampel und warte, anstatt mich durch zu schummeln.
Testrad: Focus Thron Impulse Premium
Das Thron von Focus zeigt, was heute bei einem Mountainbike mit Elektroantrieb möglich ist. Die ersten E-Modelle waren stabile Räder, ohne hintere Federung, die man mit einer elektrischen Aufstiegshilfe versehen hat. Optisch war das mal mehr und mal weniger geglückt.
Das Thron wurde mit und für den Motor designt. Mit rund 21 Kilogramm ist das Rad nicht leicht, aber außer auf Tragestrecken - Puuh! - fiel das Gewicht nicht negativ auf. Die fehlende Leichtfüßigkeit eines leichten Fully macht die Antriebskraft des Motors mehr als wett, das Rad vermittelt auch in schwierigen Passagen eine beruhigende Stabilität.
Focus verwendet als Mittelmotor eine eigene Entwicklung, den Impulsmotor, hier in der zweiten Generation. Genügend Kraft ist selbst für schwierige, steile Anstiege vorhanden. Sehr gut gefiel mir das kräftige Anfahren aus dem Stand. Das Problem der Überhitzung ist gebannt, selbst 1000 Höhenmeterschwerarbeit im Stück nimmt der Motor klaglos hin.
Außerdem unterbricht er die Kraftübertragung beim Schaltvorgang. Wenn man sich daran gewöhnt hat, schaltet das System butterweich. Das schont das Portemonnaie, denn wer mit Motorpower schaltet, zerstört Kette und Ritzel schnell. Ebenfalls einzigartig unter den Markenherstellern ist die Dimension des Akkus: Focus liefert einen Akku mit über 600 Wattstunden, beim Konkurrenten Bosch ist bei 400 Schluss - das bedeutet ein deutliches Plus in der Reichweite.
Die Reichweite hängt wie bei allen E-Bikes stark vom Nutzer ab. Wer mit guter Eigenleistung nur zu einer sportlicheren Bikergruppe aufschließen will, kann den Akku kaum leerbekommen. Bevor die Batterie schlappmacht, geben die anderen Fahrer auf. Weite Touren mit bis zu 2000 Höhenmetern sollten drin sein. Fährt man jedoch allein und möchte die Kraft des Motors mit der Unterstützungsstufe Power spüren, wird sich die Reichweite zumindest halbieren - auch wenn der Pilot wie verrückt mitstrampelt. Klarer Rat: Wer ein sportliches Fahrerlebnis auf einer langen Tour genießen will, braucht den größten Akku, den er bekommen kann.
Das Display bietet die Basisdaten und drei Unterstützungsstufen, wer mag kann sie beim Händler umprogrammieren lassen. Nur an der ledigen 25 km/h-Sperre lässt sich legal nichts ändern.
Der Preis des vollgefederten Bikes hat es allerdings in sich: 3800 Euro kostet das Thron in der Premiumausstattung mit dem großen Akku. Eine einfacher ausgestattete Version mit 400 Wattstunden Akku kostet 3000 Euro.
Alternativen zum Focus-Bike sind Räder der Cube-Stereo-Hybrid-Reihe oder die Xduro-Räder von Haibike - beide sind mit verschieden Versionen des Boschmotors erhältlich.