Der Babelfisch lässt grüßen Google bringt den Simultan-Übersetzer in die Hosentasche

Bei Webseiten ist es bereits selbstverständlich, nun soll Googles Übersetzungs-App mit einem baldigen Update auch gesprochene Sprache erkennen - und gleich in Textform übersetzen.

Im Science-Fiction-Klassiker "Per Anhalter durch die Galaxis" bedienen sich die Helden Arthur Dent und Ford Prefect eines Babelfisch genannten Lebewesens, um sämtliche Sprachen des Universums zu verstehen. Auch Google wird demnächst einen tragbaren Simultanübersetzer veröffentlichen, das berichtet die "New York Times". Allerdings müssen wir uns dafür keinen Fisch ins Ohr stecken.

Stattdessen spendiert Google dem Bericht zufolge seiner Übersetzungs-App für Smartphones in Kürze ein Update, mit dem die Funktion Einzug in die Hosentaschen der Welt hält. Bereits heute ermöglicht Googles Chrome-Browser, fremdsprachige Webseiten automatisch zu übersetzen. Die Fähigkeiten der App sollen noch ein Stück weitergehen: Sie soll auch gesprochene Sprache automatisch identifizieren und als übersetzten Text ausgeben.

Skype war schneller

Beim zu Microsoft gehörenden Dienst Skype ist eine entsprechende Funktion bereits in der Testphase, der Konzern hatte sie im November erstmals vorgestellt. Anders als bei Skypes Übersetzer sind aber die Nutzer von Googles Lösung nicht auf die Übersetzung von Telefonaten beschränkt.

Den Durchbruch bei automatisierten Übersetzungen in Echtzeit ermöglichen die immer größeren Fortschritte beim maschinellen Lernen. Die Programme sammeln dazu unzählige Gespräche und üben dabei die Übersetzung. Um die Qualität zu verbessern, wird ein Teil der Übersetzungen dann noch einmal von professionellen Dolmetschern gegengelesen und bei Bedarf korrigiert, so lernen die Programme immer weiter hinzu.

Offene Fragen zur Daten-Sicherheit

Natürlich entstehen aus den Massen an dafür gespeicherten Gesprächen auch Datenschutzprobleme. Gerade Google ist berüchtigt dafür, sämtliche Daten seiner Nutzer für Analyse- und Werbezwecke zu verwenden. Auch behördliche Zugriffe sind nicht ausgeschlossen. Liegen die Aufnahmen auch als Audio-Aufnahme vor, drohe zudem das Risiko eines Identitätsdiebstahls - sollte sich irgendwann in Zukunft die Stimmenerkennung als Nachfolger des Passwortes durchsetzen. Bei Microsoft schneidet man deshalb die Gespräche in Fetzen, sie werden getrennt voneinander und anonym gespeichert. Auch bei Google gibt es entsprechende Maßnahmen - welche genau, verschweigt der Konzern aber.

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