Worum geht's in diesem "Tatort"?
Ein grausamer Anblick bietet sich den Ermittlern: Ein türkischer Geschäftsmann wurde grausam gefoltert und anschließend getötet, der Tatort ist übersät mit Blutspritzern. Später wird es eine zweite Leiche geben. Und ein Tier wird zu Schaden kommen. Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) bekommen es in dieser Folge mit dem organisierten Verbrechen zu tun. Schon bald nehmen die Ermittler den Unterwelt-König Andy Mittermeier ins Visier, der seine Finger im Rotlichtmilieu und im Menschenhandel hat. Der aalglatte Ganove kämpft mit allen Mitteln und erklärt den Polizisten den Krieg.
Warum lohnt sich der Krimi?
"Die Kunst des Krieges" ist diese "Tatort"-Folge betitelt, und das Thema wird stringent durchgezogen. Das besagen schon die chinesischen Schriftzeichen auf Mittermeiers Hand, das schwingt auch in dessen unverhohlener, in Richtung Eisner ausgesprochener Drohung mit: "Krieg ist ein großes Wagnis. Erster Ausgangspunkt für Leben und Tod. Der Weg zum Weiterbestehen oder zum Untergang." Und es sind letztlich kriegerische Mittel, die diesen Fall entscheiden.
Was stört?
Ungewohnt blutig ist dieser "Tatort", das wird nicht jedem gefallen. Zudem schafft es der Film nicht durchgehend, die Spannung hochzuhalten.
Die Kommissare?
Es gibt Ermittler-Gespanne, die nutzen sich mit der Zeit ab. Und es gibt solche, die werden immer besser. Wie Bibi Fellner und Moritz Eisner. Zwischen den beiden stimmt einfach die Chemie. Und wenn Bibi mit ihrem schwarzen Sportwagen vorbraust, ist sie - zumindest für einen kurzen Moment - die coolste Ermittlerin der Welt.

Ein- oder Ausschalten?
Klare Einschalt-Empfehlung. So gut war schon lange kein Wien-"Tatort" mehr. Denn anstelle die Realität besonders akkurat abbilden zu wollen, erzählt dieser Fall eine spannende Gangster-Geschichte - und bietet mit dem von Michael Fuith grandios gespielten Rotlicht-König einen filmreifen Bösewicht auf.
Die "Tatort"-Folge "Die Kunst des Krieges" wurde erstmals am 4. September 2016 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am Sonntag, 4. Juli, um 20.15 Uhr.