Ein Charterflugzeug mit 148 Menschen an Bord ist am Samstag kurz nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich ins Rote Meer gestürzt. "Alle Personen, die sich an Bord befanden, sind tot", sagte ein Mitarbeiter der Chartergesellschaft «Flash Air» am Flughafen Kairo vor der Presse. Unter den Insassen waren 129 französische und Touristen. Die Maschine sollte um 9.00 Uhr am Pariser Flughafen Roissy Charles de Gaulle landen, hieß es nach Angaben der Flughafenleitung.
Unglück geschah im Morgengrauen
Die Maschine der privaten ägyptischen Gesellschaft Air Flash vom Typ Boeing 737 startete kurz vor 05.00 Uhr Ortszeit und verschwand rund elf Kilometer südlich des Flughafens von den Radarschirmen. Rettungsmannschaften fanden am Samstagmorgen erste Leichenteile und Überreste des Flugzeugs, teilte die ägyptische Nachrichtenagentur MENA mit. An Bord waren 135 Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder. Nach Einschätzungen der ägyptischen Behörden soll es sich um ein Unglück handeln. Die Maschine sollte in Kairo zwischenlanden und dann nach Paris weiterfliegen.
Wahrscheinlich technische Probleme als Absturzursache
Beim Absturz einer ägyptischen Chartermaschine ins Rote Meer deuten erste Hinweise auf ein technisches Problem als Unglücksursache hin. Diese auf ersten Anzeichen beruhende Einschätzung sei allerdings nur vorläufig, sagte der Generalsekretär des ägyptischen Zivilluftfahrt-Ministeriums, Abo Ghanima, am Samstag. Um welche Probleme es sich handeln könnte, sagte er nicht. Zuvor hatte Ghanima gesagt, es gebe keine Anzeichen für eine Terrortat. Der Pilot der ägyptischen Verkehrsmaschine, die mit 148 Menschen abstürzte, hatte nach Angaben aus Regierungskreisen dem Kontrollturm indes keine Probleme gemeldet.
Normales Wetter, gue Sicht
Aus ägyptischen Regierungskreisen verlautete weiter, das Wetter sei beim Start im Urlaubsort Scharm el Scheich normal und die Sicht gut gewesen. Die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena meldete, die Maschine vom Typ Boeing 737 sei regelmäßig in Norwegen gewartet worden. Es habe vor dem Start keine Anzeichen für ein mechanisches Problem gegeben.
Beliebter Badeort
Der Absturz ereignete sich zu einer Zeit, in der die USA aus Sorge über Anschläge die zweithöchste Terrorwarnstufe ausgerufen haben. Wegen Sicherheitsbedenken mussten bereits sieben Flüge in die USA gestrichen werden. Scharm el Scheich gilt wegen seiner isolierten Lage an der Südspitze der Wüsten-Halbinsel Sinai als einer der sichersten Orte Ägyptens, zumal Präsident Husni Mubarak sich dort oft aufhält. Der ägyptische Badeort ist auch bei deutschen Urlaubern beliebt.
Schröder kondolierte Chirac und Mubarak
Nach dem Flugzeugabsturz hat Bundeskanzler Gerhard Schröder dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac sein Beleid ausgesprochen. In dem Schreiben heißt es, "ich spreche Ihnen, den Angehörigen und dem französischen Volk mein tief empfundenes Mitgefühl aus". In einem Beileidstelegramm Schröders an den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak spricht der Kanzler ihm und den Angehörigen der Opfer "namens der Bundesregierung" sein tief empfundenes Beileid aus.
Treffen Blairs mit Mubarak bestätigt
Auch der britische Premierminister Tony Blair hat dem französischen Regierungschef Jean-Pierre Raffarin und Staatspräsident Jacques Chirac wegen des Flugzeugabsturzes bei Scharm el Scheich Beileidsbotschaften übermittelt. Wie die Downing Street am Samstagnachmittag weiter mitteilte, wollte Blair, der sich zum Neujahrsurlaub in Scharm el Scheich aufhält, dort noch am Samstag mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak zusammentreffen.