In der Europäischen Union haben Irland, Griechenland und Spanien im vergangenen Jahr die höchsten Neuverschuldungsraten verzeichnet. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte, war Irland mit einem Wert von 13,1 Prozent das Schlusslicht, Griechenland kam auf 9,1 Prozent und Spanien auf 8,5 Prozent. Aber auch Großbritannien (8,3 Prozent), Slowenien (6,4 Prozent) und Zypern (6,3 Prozent) schnitten schlecht ab.
Während die Neuverschuldung für Frankreich mit 5,2 Prozent errechnet wurde, kam Deutschland auf einen Wert von einem Prozent Neuverschuldung. Die Verschuldungsquote, die aus den angehäuften Schulden vorausgegangener Jahre errechnet wird, lag für Griechenland im vergangenen Jahr bei 165,3 Prozent, extrem hoch aber auch für Italien (120,1 Prozent) und Irland (108,2 Prozent). Frankreich (85,8 Prozent) und Deutschland (81,2 Prozent) liegen nahe am Durchschnittswert der EU-Staaten (82,5 Prozent).
Anlässlich der Präsidentschaftswahlen in Frankreich warnte der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen, die "teuren Wahlversprechen" des in Front liegenden sozialistischen Kandidaten François Hollande seien "nicht haltbar". Die Statistiken von Eurostat entlarvten die "Tagträume der französischen Linken als realitätsfern", fügte Langen hinzu. Der europäische Stabilitätspakt sieht vor, dass die Neuverschuldung bei höchstens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen darf, die Gesamtverschuldung bei höchstens 60 Prozent.