Der TÜV wird künftig wahrscheinlich die Fahrzeugelektronik in die Hauptuntersuchung einbeziehen. Die Kosten für die Sicherheitsplakette sollen dadurch jedoch nicht erhöht werden, hieß es am Montag beim TÜV-Süddeutschland. Damit widersprach der TÜV einem Bericht der »Bild«-Zeitung, wonach die Gebühren wegen der zusätzlichen Untersuchungen teurer werden sollen. Die Zeitung berichtete, dass bei der Hauptuntersuchung nach einem Vorschlag einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe künftig auch sicherheitsrelevante Fahrzeugelektronik überprüft werden soll. Dadurch könnten die durchschnittlichen Kosten von rund 77 Mark für die TÜV-Plakette auf rund 100 Mark steigen.
Es gibt Pläne
»Es stimmt, dass wir planen, auch elektronische Bauteile wie das Anti-Blockier-System zu überprüfen, aber unsere Plakette soll es dann trotzdem für den bisherigen Preis geben«, sagte ein TÜV- Sprecher am Montag in München. Der TÜV-Pfalz weiß von einer Erhöhung nichts: Derlei Pläne seien ihr unbekannt, sagte Sprecherin Gabriele Fliege. Jochen May, Pressesprecher der TÜV-Nord-Gruppe in Hannover geht davon aus, dass die Preise für die TÜV-Plakette irgendwann auf jeden Fall steigen werden - der Zeitpunkt stehe jedoch in den Sternen.
Wegfall alter Posten
Eine Sprecherin des Verbandes der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) erklärte in Berlin, dass eine Kostensteigerung durch die Aufnahme der Fahrzeugelektronik in die Untersuchungen zwar nicht auszuschließen sei. Dies könne aber durch den Wegfall von inzwischen veralteten Posten wieder ausgeglichen werden. Allerdings solle erst »in ein paar Jahren« damit begonnen werden, die Fahrzeugelektronik zu prüfen.
Die Entscheidung darüber, wann die Prüfung kommt, liege bei der Politik, sagte Rainer Strang, Sprecher des TÜV Rheinland- Berlin/Brandenburg in Köln. Ziel sei es aber, die Kosten der Hauptuntersuchung für den Autofahrer so günstig wie möglich zu machen.
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