Negativ-Preis "Goldener Geier" Deutsche Umwelthilfe zeichnet Mercedes-Modell als "ökologisch unsinnigsten" SUV aus

Deutsche Umwelthilfe vergibt Negativ-Preis an Mercedes-GLS
Nicholas Speeks, Mercedes-CEO in den USA, stellte den AMG GLS-63 im vergangenen November in Los Angeles vor
© Damian Dovarganes / Picture Alliance
600 Pferdestärken, knapp zwölf Liter Verbrauch und ein Leergewicht von rund 2,5 Tonnen: Der aktuelle Mercedes GLS trifft beim Feindbild SUV mitten ins Schwarze. Das dachte sich wohl auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und rühmte das Modell mit einem unerfreulichen Preis.

Im Hause Mercedes dürfte sich die Freude in Grenzen halten: Der Autobauer hat mit seinem aktuellen SUV-Modell GLS den von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verliehenen "Goldenen Geier" in der Negativ-Rubrik der "ökologisch unsinnigsten SUV" eingeheimst. Bei der Entscheidung zwischen insgesamt fünf nominierten Fahrzeugen entschied sich etwa ein Drittel der 18.000 Teilnehmer für den Mercedes-SUV, wie die DUH mitteilte. Die Nominierten stammten auch von VW, Audi, BMW und Range Rover.

Die DUH verlieh den Preis für die weiterentwickelte AMG-Version des "Monster-SUV". Die Umweltschützer kritisierten die Leistungsstärke von 600 PS und ein Leergewicht von rund 2,5 Tonnen. Sie forderten einen Verkaufsstopp für derartige SUV. "Gerade die besonders großen Stadtgeländewagen sind extrem klimaschädlich und passen nicht in unsere Städte", erklärte die Organisation. Bereits auf dem Prüfstand verbrauche der GLS AMG 11,9 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Der CO2-Ausstoß sei mehr als dreimal so hoch wie der aktuelle EU-Flottengrenzwert für Neufahrzeuge.

Deutsche Umwelthilfe fordert staatliche Maßnahmen

Die Hersteller propagieren mit dicken Werbebudgets diese Klimakiller als angeblich unverzichtbar für den 'urban lifestyle'", erklärte DUH-Vizegeschäftsführerin Barbara Metz. "Wir fordern Daimler auf, das SUV-Wettrüsten mit Modellen wie dem GLS sofort zu beenden und die irreführenden Werbeaussagen zu unterlassen." Metz forderte außerdem "ein Verbot oder eine Zulassungssteuer von mehreren zehntausend Euro bei Erstregistrierung oder Ummeldung von besonders klimaschädlichen Fahrzeugen" und sprach sich gegen größere Parkplätze in Innenstädten aus.

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