Ein Motorradfahrer stieß mit einem Tesla Model Y in Kalifornien zusammen und starb. Der Unfall ereignete sich bereits im vergangenen Jahr, nun hat die US-Verkehrsbehörde NHTSA jedoch eine Sonderuntersuchungen gegen den Elektroauto-Hersteller eingeleitet, wie Reuters berichtet. Zwar benannte die Behörde den tödlichen Vorfall nicht konkret, Medienberichten zufolge verunglückte aber im Juli 2021 ein 48-jähriger Motorradfahrer nach einer Kollision mit einem Crossover-SUV von Tesla. Der Unfall geschah auf dem Riverside Freeway in Kalifornien. Tesla ließ eine Bitte von Reuters um Stellungnahme unbeantwortet.
Drei Sonderuntersuchungen in den vergangenen drei Wochen
Tatsächlich ist der Autopilot von Tesla längst nicht zum ersten Mal Gegenstand der US-Verkehrsbehörde. Bereits 2016 war ein Tesla-Fahrer mit seinem Auto unter den Anhänger eines Sattelschleppers gerast, der die Straße überquerte. Der Mann kam dabei ums Leben. Der Autopilot hatte das Fahrzeug nicht erkannt und deshalb nicht gebremst. Auch der Fahrer hatte nicht reagiert. Es folgten weitere tödliche Unfälle.
Seit 2016 hat die NHTSA 37 Sonderuntersuchungen zu Unfällen eingeleitet, an denen Tesla-Fahrzeuge beteiligt waren. Dabei bestand der Verdacht, dass fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme wie der Autopilot aktiviert waren. Insgesamt geht es um 18 tödliche Unfälle, darunter auch jener des verunglückten Motorradfahrers. Allein in den vergangenen drei Wochen startete die Verkehrsbehörde drei Sonderuntersuchungen zu tödlichen Unfällen mit beteiligten Tesla-Fahrzeugen: in Florida war ein 66-jähriger Tesla-Fahrer und sein 67-jähriger Beifahrer gestorben. Bei einem weiteren Unfall wurde ein Fußgänger getötet. Hier war ein Tesla Model 3 beteiligt. Pro Jahr leitet die NHTSA durchschnittlich mehr als 100 Sonderuntersuchungen von Unfällen ein, um neue Technologien und andere potenzielle Sicherheitsprobleme in der Automobilindustrie zu untersuchen.
Untersuchung des Tesla-Autopiloten erst vergangenen Monat ausgeweitet
Erst im vergangenen Monat hatte die NHTSA ihre Untersuchung des Tesla-Autopiloten ausgeweitet, nachdem es in den USA zu einer Reihe von Auffahrunfällen gekommen war. Die Autos waren auf abgestellte Einsatzfahrzeuge aufgefahren. Seit Aufnahme der Ermittlungen im vergangenen August stellte die NHTSA sechs weitere Unfälle dieser Art fest. Der jüngste Vorfall ereignete sich im Januar. Dabei hatte Tesla im September ein Software-Update auf seine Fahrzeuge gespielt, wodurch der Autopilot Einsatzfahrzeuge auch bei schwierigen Lichtverhältnissen erkennen soll. Bei der Sonderuntersuchung geht es nun um schätzungsweise 830.000 Fahrzeuge aller vier aktuellen Modellreihen aus den Jahren 2014 bis 2022.
Darüber hinaus untersucht die Behörde auch gut 100 Autopilot-Unfälle ohne Beteiligung von Einsatzfahrzeugen. Es geht auch darum, inwiefern das System menschliche Fehler verschärft. Laut Tesla sei der Autopilot lediglich ein Assistenzsystem, sodass die Fahrerin oder der Fahrer ununterbrochen die Hände am Lenkrad behalten müsse. Zudem müsse man zu jeder Zeit bereit sein, die Kontrolle des Fahrzeugs zu übernehmen. Tesla-Gründer Elon Musk beteuert, dass der Autopilot das Fahren sicherer mache und bei der Unfallvermeidung helfe.
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Quellen: Reuters, mit Material der dpa