Mazda 6 Mehr Samurai wagen

Nummer 6 gilt als frei von Zicken, beständig und wertstabil. In der neuen Generation will das Mittelklasse-Modell seinen Fahrer auch noch lieben und mit japanischem Flair verwöhnen. Nebenbei schafft es Mazda, dass der Nachfolger größer und dabei leichter wird.

In der Mittelklasse spielt Mazda ganz vorn mit. Der Mazda 6 wurde in Deutschland bislang 125.000 Mal verkauft, für die Marke Mazda ein unerhörter guter Wert. Umso wichtiger, dass der Nachfolger nun einen ähnlichen Erfolg einfährt. Natürlich teilt die 6 die angeborene Unauffälligkeit der Klasse und muss sich dabei anders als die Fahrzeuge deutscher Hersteller seine Kunden fast ausschließlich unter den Privatmenschen erobern. Mit Erfolg, wer sich für ihn entscheidet, schätzt an seinem Mazda Werterhalt und Zuverlässigkeit. Und wählt mit überwältigender Mehrheit den praktischen Kombi.

Mehr Eigenständigkeit

"Der Mazda 6 repräsentiert für uns die Geburt von 'Zoom-Zoom'", bekennt Jeff Guyton von Mazda Europa, " und ist die Basis gewesen, auf der wir seit seiner Einführung die Verkäufe der Marke insgesamt fast verdoppelt haben." Damit der Fahrer seinen Mazda noch mehr liebt als zuvor, haben die Japaner ganz tief in die Begriffskiste gegriffen. Mehr "Kizuna" - zu Deutsch "Bindung" - soll der Mittelklasse Mazda jetzt leisten. Bindung kommt vom Herzen und darum begrüßt die Armaturen den Lenker mit einem leuchtenden "Hello" zum Fahrzeugstart. Vor lauter Herzensrührung übersieht man fast die nostalgische Rotlicht-LED-Inszenierung. Mit Fleiß und Energie spürten japanische Ingenieure den Reibungsstellen von Mensch und Maschine nach, um die Begegnungen harmonischer zu gestalten. Bestes Beispiel ist die neue Lenkradsteuerung namens "Cross-Functional-Network". Es lässt sich relativ einfach verstehen und von dort kann man die gesamte Elektronik nur mit dem Daumen steuern.

Technische Daten

Mazda 6 1.8 MZR
Motor Reihe
Zylinder 4
Hubraum (cm³) 1798
Leistung (PS) 120
Zuladung(kg) 605
Gesamtgewicht
1885
0-100 km/h (s) 11,3
Vmax (km/h) 200
Verbrauch (L/100 km) 6,8
Kraftstoff Super
Grundpreis (Euro) 22.400

Abspecken durch Feinschliff

Eher nebenbei gelang Mazda, wovon auch besser situierte Firmen gern reden, die neue 6 wurde größer und dabei doch leichter. Bis zu 35 Kilogramm spart der Nachfolger ein. Gleichzeitig wurde im Windkanal gearbeitet. Im Ergebnis benötigt der 1,8-Liter-Vierzylinder nun zwölf Prozent weniger und begnügt sich im Mix mit 6,8 Liter. Mit 120 PS und 165 Nm wird ein Wagen mit 4,75 Meter Länge und 1,3 Tonnen Leergewicht keine Rennmaschine, für den kostenbewussten Familienvater ist die Leistung aber noch ausreichend.

Das Design geriet deutlich selbst- und eigenständiger. Um sich optisch mehr hervorzuheben, will Mazda in Zukunft japanischer aussehen. Auf der Präsentation wurde von einem Mix aus fließenden Übergängen ("Zedern im Morgennebel") und klaren Formen ("Samurai-Schwert") geraunt. Nun ja, die Radkästen bauen dynamische Spannung auf, Haube und Grill signalisieren Kraft und die Rückleuchten schließen den Wagen zart ab. Dabei haben die Mazda-Designer das richtige Gleichgewicht behalten, der Wagen wirkt dynamisch und ist nicht auf pubertäre Gesten angewiesen. Lenkung und Schaltung überzeugen. Das Interieur setzt auf aufgeräumte Sachlichkeit und verbreitet weder Lämpchen-Chaos noch allzu gemütliches Ambiente. Obwohl der Wagen innen sehr groß dimensioniert ist, reichen die Auflageflächen der Sitze nicht weit. Überhaupt sind Gestühl und Federung sehr sportlich und wenig komfortabel ausgelegt.

Großzügige Ausstattung

Das Volumenmodell wird wiederum der Kombi, ihn gibt es erst ab Mai 2008. Zuvor müssen Limousine und Schrägheck die Stellung halten. Die kommen dafür in reicher Fülle: Vier Ausstattungslinien lassen sich mit drei Benzinern und zwei Dieseln kombinieren. Beim Preis setzt der Mazda 6 auf seine alten Tugenden: er wird recht günstig angeboten. Der kleine Benziner kostet in der Einstiegsversion 22.400 Euro, dafür gibt es eine vollwertige Sicherheitsausstattung inklusive ESP und aktiven Kopfstützen an den Vordersitzen, eine zweifach verstellbar Lenksäule, elektrische Fensterheber auch für die hintere Reihe und 16-Zoll-Leichtmetallräder. Das Fließheckmodell kostet 500 Euro Aufpreis, der Kombi weitere 500 Euro.

Trend erkannt

Auch das neue Modell erfüllt alle Erwartungen. Der Mazda 6 bleibt ein vernunftorientiertes Auto, bietet nun aber mehr Pfiff in Design und unzähligen Detaillösungen. Verarbeitung und Qualität sind traditionelle Pluspunkte der Marke. Dazu setzt Mazda bei der Gewichtsoptimierung wichtige Signale. Bei der 6 wie auch schon bei der kleinen 2er-Reihe wird gezeigt, dass man nicht unbedingt sündhaft teure High-Tech-Materialen einsetzen muss, um dem Blechspeck der Modelle beizukommen.