"Ich hatte dieses Spielzeug. Diesen Holztransporter, einen Renntransporter von Porsche. Und dann kam mir die Idee, daraus Wirklichkeit zu machen." So erklärt der österreichische Architekt Alexander Serda die Idee zu seiner überaus ungewöhnlichen Sammlung, der er den Namen "Toys for Boys" gab. Besser, weil ehrlicher, wäre wohl "Toys for very rich Boys". Denn was Serda aktuell über einen britischen Händler anbietet, wird sehr, sehr viel Geld kosten.
Das Fachmagazin "Elferspot" stellt die Sammlung in einem aktuellen Beitrag vor. Bei dem Verkauf handelt es sich wohl um eine recht einmalige Gelegenheit, denn Serda hatte gleich mehrfach die Möglichkeit, sehr seltene Fahrzeuge direkt ab Werk zu kaufen. Bewegt hat er sie nie.
Ein Porsche 911 R ist das Highlight unter Highlights
Zum Verkauf steht beispielsweise ein Porsche 911 R, von dem nur 991 Stück jemals gebaut worden sind und dessen Preis bei Auktionen mittlerweile in die Millionen geht. Doch damit nicht genug: Auch reinrassige Rennfahrzeuge gibt es zu kaufen, zum Beispiel den Porsche 991.2 GT3R, der nahezu vollständig aus Carbon besteht und zu den erfolgreichsten GT3-Rennwagen seiner Zeit zählte.
Die Laufleistung der Fahrzeuge ist für Käufer sehr interessant, aber auch recht traurig. Denn die Fahrzeuge, deren einziger Zweck es ist, auf Rennstrecken möglichst gute Zeiten zu fahren und auf der Straße eine Menge Spaß zu machen, wurden nie wirklich gefahren. Es sind sogar Exemplare dabei, deren Kilometerzähler nicht einmal 20 anzeigt.
Zu einer Ausstellung der Sammlung kam es ebenfalls nie. Ursprünglich wollte Serda die Porsches auf dem Lkw beim alljährlichen Goodwood Festival of Speed ausstellen. Doch als das geplant war, konnte Porsche den gelben 991.2 GT3 RS nicht schnell genug liefern – und der Architekt sagte die Ausstellung ab.
Als die "Toys for Boys" endlich komplett waren, kamen sie fünf Jahre lang in eine Halle, wurden gewartet und gepflegt, aber nicht länger gebraucht.
Verkauf nur mit Lkw und Auflieger
Nun sucht Serda über den Händler RPM Technik einen Käufer, allerdings nicht für jedes Fahrzeug einzeln, sondern für das gesamte Gespann. Das beinhaltet nicht nur sechs sehr seltene Porsche, sondern auch den Man TGX 18.640 4×2 LLS Lkw samt Auflieger.
Über den Preis schweigt sich RPM aus – es heißt lediglich "auf Anfrage". Macht man eine Art eigene Rechnung, wird es sehr schnell sehr teuer. Für jedes Fahrzeug hat der stern eine Expertenschätzung eingeholt – und geht man vom jeweiligen Maximum aus, liegt der Preis alleine für die Autos bei rund 3,1 Millionen Euro.
Der Preis für den MAN-Lkw liegt für vergleichbare Fahrzeuge bei Gebrauchtportalen zwischen 50.000 und 60.000 Euro, der Rolfo Auriga-F-Auflieger dürfte sogar noch ein paar Zehntausend Euro teurer sein, wie ein Bremer Fachbetrieb dem stern bestätige.
Sollte man sich also ernsthaft für die "Toys for Boys"-Sammlung interessieren, wird man wohl mit 3,2 Millionen Euro rechnen können. "Elferspot" rechnet damit, dass diese einmalige Zusammenstellung fast fabrikneuer Fahrzeuge daher wieder nicht auf der Straße, sondern in einem Museum landen könnte. Die Porsche-Ingenieure, die die Fahrzeuge auf maximale Performance getrimmt haben, würden sich vermutlich ärgern.
Quelle: Elferspot
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