In München zu leben, das ist teuer – wie in vielen deutschen Großstädten. Deshalb haben viele von uns mitunter ein klischeehaftes Bild von elitären, reichen Münchnern im Kopf, die sich trotz der hohen Immobilienpreise ein nettes Stadthäuschen hier leisten können, und regelmäßig abends noch im P1 einen Schampus schlürfen. Dabei fällt ein Großteil der Münchner natürlich nicht in diese Kategorie.
Doch in genau diese Kerbe schlug nun auch ein Scherzkeks aus der Stadt. Er hängte ein skurriles Suchplakat auf (womöglich auch mehrere, bekannt ist bisher allerdings nur eines, das einem Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" an einem Zigarettenautomaten an der Zenettistraße auffiel), das seither in den regionalen Medien sowie in den sozialen Netzwerken für Aufsehen und Erheiterung sorgt. Gesucht wird mit dem ungewöhnlichen Din-A-4-Zettel nämlich ein verlorengegangener Porsche Cayenne.
Ein Zettel sorgt für Aufregung
"Vor einigen Tagen im Februar 2021 waren meine Frau und ich wegen geschäftlichen Verhandlungen in der Isarvorstadt zugegen. Zu unserem großen Leidwesen ist mir entfallen, an welcher Stelle ich unseren roten Porsche Cayenne geparkt hatte", war da zu lesen. "So sahen wir uns gezwungen, zu dritt (mit unserem Chauffeur) im Auto meiner Frau nach Grünwald in unser Büro (Immobilien) zurückzukehren." In ähnlichem Tonfall geht es weiter, bis der angebliche Porsche-Vermisser noch beklagt, dass der Cayenne ja sein "Lieblingsauto für die Stadt" sei. Der Arme!
Manch einer wollte wohl sehr gern glauben, dass der Aushang tatsächlich von einem klischeehaft schmierigen Immobilienmakler stammte, der nun um ein teures Auto ärmer war. Ein bisschen Schadenfreude sei hier erlaubt.

Allerdings handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen spitzfindigen Scherz – darauf deuten nicht nur ein paar Rechtschreibfehler hin, die jemand, der tagtäglich förmliche Anschreiben verfasst, nicht machen würde – und auch die Erwähnung besonders lustiger, aber für die Suche nach dem Porsche völlig irrelevanter Aspekte der Geschichte (der Chauffeur, die zahllosen Autos des Paares, das "Hauspersonal", das Immobilien-Büro etc.) Aber immerhin hat der Scherzkeks hinter der Aktion die gewünschte Aufmerksamkeit bekommen – und viele Menschen zum Lächeln gebracht.
Quellen: "Süddeutsche Zeitung", "tz",