Für Griechenland ist es ein Schritt von großer Bedeutung: Am Mittwoch haben der Staatssekretär für Verkehr und Infrastruktur Michalis Papadopoulos und der Bezirksgouverneur von Attika, Giorgos Patoulis in Athen dem ersten Auto aus griechischer Produktion symbolisch Nummernschilder vergeben. "Der Weg ist freigemacht für ein zertifiziertes griechisches Auto", sagte Staatssekretär für Verkehr und Infrastruktur Michalis Papadopoulos. Die ersten beiden Autos sind damit nun zugelassen – 14 Jahre nach der Vorstellung eines ersten Prototypen.
Das Auto "Made In Greece" wird von dem Hersteller Keraboss Cars Manufacturing in Athen gebaut und trägt den Namen "Keraboss Super K". Dabei handelt es sich um SUV-Modell der Fahrzeugklasse M1, eine internationale Bezeichnung für Personenkraftwagen. Es ist das einzige Auto aus griechischer Produktion, das es nun auf dem Markt gibt. Das 3,375 Meter lange und 1,59 Meter hohe "Keraboss Super K" wiegt gerade mal 840 Kilogramm und wird von einem Mitsubishi-Benzinmotor mit 1000 Kubikzentimetern Hubraum angetrieben. Es hat 72 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h.
Papadopoulos rief vor allem im Ausland lebende Griechen, die im Bereich der Autoproduktion tätig sind, dazu auf, nach Griechenland zurückzukehren – jetzt, wo das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur den rechtlichen Rahmen für ähnliche Initiativen geschaffen habe. "Wir unterstützen solche Initiativen und werden alle Bemühungen unterstützen", kündigte er an.
Dem Hersteller zufolge sei das "Keraboss Super K" ideal für die Nutzung auf Inseln sowie für die Dienste von Autovermietungen. Die Baumaterialien, wie die Polyesterkarosserie und das verzinkte Fahrgestell sollen vom Meersalz fast unberührt bleiben und mit etwas Pflege nahezu ewig halten. Es kann nun bestellt werden und ist als Zwei- und als Viersitzer verfügbar. Die Produktionsdauer gibt Keraboss Cars Manufacturing mit fünf bis sechs Monaten an.
Griechenland: Große Automobilindustrien konnten sich nicht dauerhaft halten
Mit Blick auf die Autoindustrie in anderen Ländern ist Griechenland weit zurück; es gab zuletzt keine eigene Autoproduktion im Land. Dabei wurde das erste griechische Auto schon vor 114 Jahren gebaut. Nikos Theologos entwickelte in Absprache mit dem Ford-Erfinder, Henry Ford, und in Kooperation mit Ford Italien ein kleines Sportauto mit Metallrahmen und Holzgerüst. Der verbaute Motorradmotor stammte von Ford, das Auto erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h.
Nach dem zweiten Weltkrieg erlebte Griechenland seine wichtigste Periode in der Autoproduktion. Während Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien bereits Rollen auf dem europäischen Automobilmarkt eingenommen hatten, kam die Produktion auch in Griechenland ins Rollen. Eine Reihe von Unternehmen entwickelten Autos – unter anderem mit drei Rädern – als auch Nutzfahrzeuge. Zu den bedeutenden griechischen Autoherstellern gehörte etwa Namco. Das Unternehmen aus Thessaloniki stellte mit dem "Farmobil" sein erstes Modell vor. Das kleine Nutzfahrzeug wurde von 1962 bis 1966 in der Hauptstadt der Region Makedonien gebaut und verwendete einen BMW-Motor mit 700 Kubikzentimetern Hubraum. Namco startete eine Kooperation mit Citroën und die gemeinsame Produktion des "Pony", ein kleiner Pick-up. Es folgten Produktionen in China und dem Iran ebenso wie Exporte in verschiede Länder, etwa nach Nordafrika.
Im Jahr 1977 trat der griechische Autohersteller DIM auf den internationalen Markt. Der erste Pkw aus griechischer Produktion war geschaffen – wenn auch mit Fiat-Motorteilen. Dem Auto wurden gute Erfolgsaussichten auf dem internationalen Markt prophezeit, in Griechenland war man aber anderer Meinung. Die Folge: Das Geschäft von DIM scheiterte.
Ende der 70er-Jahre entwickelte der griechische Autohersteller Mava das "Farma" auf Basis des Renault 4, welches unter der Marke Renault in Griechenland auf den Markt kam. Es erschienen fünf Ausgaben mit insgesamt 3500 produzierten Fahrzeugen. 1983 folgte die Präsentation des "Farma S", das auch "Griechischer Jeep" genannt wurde. Zwei Jahre später endete die Produktion allerdings, wobei Mava noch weiter Autos verkaufte. 2004 kam der Verkauf noch auf durchschnittlich mehr als 14.000 Autos pro Jahr, 2007 waren es bloß noch 4600 Stück. Nach 33 Jahren beendete Renault daraufhin die Zusammenarbeit mit Mava.
Über 170.000 Autos für Datsun
Der Konzern Theocharis investierte 1980 in Teocar mit Sitz in der Hafenstadt Volos. Im Anschluss produzierte das Unternehmen über einen Zeitraum von 15 Jahren über 170.000 Autos für die japanische Marken Datsun, später Nissan. Da jedoch Unstimmigkeiten zwischen dem griechischen Staat und den japanischen Investoren aufkamen, wandten diese sich an Großbritannien. Damit war auch der Erfolg von Teocar zuende.
Anfang der 80er-Jahre wurde hingegen das "Pony" des Herstellers Namco mit Ford-Motoren ausgestattet und der Hersteller aus Thessaloniki exportierte seine Fahrzeuge mit seinem Kooperationspartner Ford in die USA. 1985 rüstete sich unter anderem das griechische Militär mit den Fahrzeugen aus. 2006 wurde das "Pony" mit Toyota-Motor als Prototyp gebaut, 2009 mit einem Hyundai-Motor. 2016 präsentierte Namco das "Pony 713" mit Euro 6-Motor. Zwar existiert Namco nach wie vor, die Produktion in Griechenland steht aufgrund finanzieller Engpässe jedoch still.
Das "Keraboss Super K" macht damit nun also einen Neuanfang für die griechische Automobilindustrie. Das SUV wird von Hand gebaut, wobei es nicht für den Massenmarkt vorgesehen ist. Jährlich sollen 75 Stück vom Band rollen.
Diese Autos sind wahre Geldanlagen

Wertsteigerung von 2011 bis 2021: 63,64 %
Auch 60 Jahre später ist der britische Sportwagen ein echter Hingucker auf de Straße. Gut gepflegte E-Types waren und sind fast schon sichere Geldanlagen. Wer 2011 für einen E-Type Roadster rund 77.000 investierte, kann ihn zehn Jahre später rund 49.000 Euro teurer verkaufen. Für originale Roadster werden derzeit bis zu 126.00 Euro ausgegeben.
Quellen: APE-MPE, Keraboss Cars Manufacturing, Kathimerini, Tovima, Carandmotor, Newmoney, Namco