Tesla bringt Modell X auf die Straße Bye bye, Lügendiesel? Tesla stellt einen fetten Elektro-SUV vor

  • von Heiner Walberg
Tesla schickt sein zweites Luxusauto auf die Straße. Das Modell X ist ein ausgewachsener SUV mit vielen Gimmicks. Der Zeitpunkt ist günstig, die Kalifornier setzen auf ihr emissionsloses Saubermann-Image 

Tesla ist ein typisches Start-Up. Für einen Automobilhersteller ist das ungewöhnlich. Trotzdem behauptet sich das Unternehmen seit einigen Jahren am Markt und sorgt bei der Vorstellung von neuen Autos immer wieder für Aufsehen. Mit dem Modell X stellen die Amerikaner nun ihren ersten vollelektrischen SUV vor.

Technische Daten

Wie bei Tesla üblich stehen nicht Fahrwerk, Bremsen, Motor und sonstige technische Teile im Vordergrund. Man setzt im Silicon Valley auf die luxuriöse Gesamtanmutung des Autos und die spektakulären Details wie zum Beispiel elektrisch öffnende Flügeltüren. Was beim letzten Amerikaner mit Flügeltüren (dem DeLorean DMC) futuristisch und ein bisschen verrückt wirkte, passt mittlerweile gut zum Gesamtkonzept. Weiteres Gadget: Ein Luftfilter-Power-Button gegen Biowaffen-Angriffe. Naja! Was allerdings auch hierzulande überzeugen dürfte ist der Sprint von 0 auf 60 Meilen (knapp 100 km/h). Tesla gibt für den prestigeträchtigen Spurt 3,2 Sekunden an. Werte eines Supersportwagens im Elektrogeländewagen. Schade, dass noch keine Testfahrten möglich sind.

Weiteres Detail sind die zwei Motoren des Tesla. Jede Achse hat ihren eigenen Antrieb. Der Motor für die Vorderachse leistet 259 PS, der für hinten noch einmal 509 PS. Trotz der enormen Leistung soll eine Reichweite von (je nach Batterietyp) über 400 Kilometern möglich sein.

Die Innenausstattung ist wie es sich für ein Auto aus der Nachbarschaft von Apple und Facebook gehört schick und multimedial. Wie bereits beim Modell S dient ein 17 Zoll Monitor als Kommandozentrale. Überhaupt wirkt der Innenraum luxuriös, aber das kann man von einem Auto, dessen Verkaufspreis in Europa bei weit über 100.000 Euro liegen wird, erwarten.

Dass Tesla den neuen SUV mit viel Spott gegenüber den (deutschen) Dieselkonkurrenten ankündigt wirkt skurril. Das Modell X ist für die breite Masse nicht erschwinglich und der Strom für dieses Auto fällt auch nicht emissionsfrei vom Himmel.

Zielgruppe

Tesla hat von Anfang an eine zahlungskräftige Kundschaft im Visier gehabt, für die das Auto vor allem Statussymbol ist. Auch der Tesla X wird wieder reiche Ökos ansprechen, die mit einem beruhigten grünen Gewissen ein bisschen Luxus genießen. 

Wenn Tesla sein Modell 3 auf den Markt bringt (ein Auto für die breite Masse), kann sich das Blatt wenden. Bis dahin bleibt Tesla ein Nischenanbieter.