Kleine Autos und große Träume: Die Welt en miniature fasziniert auch in den Zeiten des Internets. Heute ist es zum Beispiel möglich, eigene Modelle oder Dioramen einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Die Zeitschrift "Modell Fahrzeug" hat zum 32. Mal die Auszeichnung "Modellfahrzeug des Jahres" verliehen – man spricht selbst gern von den "Modellauto-Oscars", um den Modellbausätzen etwas Hollywood-Glamour zu verleihen. Nach zwei Jahren Corona-Pause ging die diesjährige Verleihung der "Oscars" wieder als Präsenz-Veranstaltung über die Bühne. Dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem Zulieferer Mahle. "Das Interesse an Miniaturen ist auch in Krisenzeiten ungebrochen und die Ausgabebereitschaft für Modellautos weiterhin hoch. So gibt die Leserschaft im Durchschnitt fast 1038 Euro pro Jahr für ihre Leidenschaft aus", sagt Chefredakteur Andreas A. Berse. Wie üblich bei den Verleihungen der Fachpresse gibt es jede Menge Sieger, weil es entsprechend viele Kategorien gibt. Ganze 28 standen bei den Lesern zur Wahl. Die Baugrößen reichen vom Modelleisenbahn-Maßstab 1:90 bis zur Baugröße 1:10.
Gekürt wie gekauft
Gekürt werden die Kandidaten per Leserwahl. Eine Besonderheit hier: Die Leser der Zeitschrift beurteilen Modelle und Bausätze, so wie sie zum Kauf angeboten werden. Das ist ein anderes Herangehen als die Preise auf Messen und Treffen, bei denen fertig gebaute Modelle oder Dioramen ausgezeichnet werden, bei denen die stolzen Erbauer den gekauften Bausatz meist deutlich veredelt haben. Aber der Trend zu einem lebensechten Szenario geht auch an der Preisverleihung nicht vorbei. Der Innovationspreis ging in diesem Jahr nicht an eine Firma, sondern an einen Enthusiasten. Ulrich Hakenjos siegte mit seinem 1:12-Renner-Modell des 911 RSR 2.1 Turbo aus dem Le Mans-Rennen von 1974. Berse kommentierte: "Im Modellautomarkt spielen Emotionen eine ganz besondere Rolle. Leidenschaft für Miniaturen ist wichtig. Dass unsere Leser einem Modellbauer und seinem fantastischen Unikat den Innovationspreis verliehen haben, besitzt einen ganz besonderen Charme."
Die Preisspanne der Sieger ist groß. Das teuerste Modell wurde der Sieger in der Kategorie RC Business. Ein Mercedes-Benz-AMG GT3 als Readyset im Maßstab 1:8 für 695 Euro. Man kann auch günstiger einsteigen: Der BMW 635 CSi von Brekina in 1:87 kostet nur rund 20 Euro.
Einen ausführlichen Bericht gibt es in der "Modell Fahrzeug" 1/2023.