Es kommt immer mal wieder vor, dass Kinder die Erwartungen ihrer Eltern nicht erfülllen, aber nur ganz selten lässt ein Vater die ganze Welt an seinem Zorn teilhaben. Allen Gieger aus Jacksonville, Texas, kennt solche Zurückhaltung nicht. Er bietet das Auto seines Sohnes als Strafe und Erziehungsmaßnahme auf Graigslist an. Über den Wagen erfährt man kaum etwas, aber sehr viel über den missratenen Filius. Der Youngster hat den SUV im letzten Schuljahr überreicht bekommen. Aber nachdem er die Schule schmiss und arbeitslos wurde, weil er nicht mehr zum Dienst ging, kassierte Daddy die Schlüssel ein und inserierte den Ford Explorer von 1998 für 1500 Dollar.
"Ich biete hier den Wagen meines Sohnes zum Verkauf an. Ich habe das Auto als erstes Fahrzeug für ihn gekauft. Er meint aber, es sei cool, mit seinen Kumpeln nur rumzufahren, Hasch zu rauchen und sich wie ein Gangster aufzuführen. Vor allem aber, meiner Frau und mir nicht den Respekt zu erweisen, den wir verdienen."
Dope statt Arbeit
Entscheidend für den väterlichen Zorn ist der Verlust des Jobs gewesen. Wegen eines Katers sei der Sohn zwei Tage nicht zur Arbeit gegangen. Danach erzählte er zu Hause, sein Chef habe in gefeuert. Aber der Arbeitgeber rief den Vater, Allen Gieger, an und erklärte, er habe den Jungen nicht rausgeworfen, vielmehr sei der einfach überhaupt nicht mehr in der Firma aufgetaucht. Drogen, Faulheit und auch noch Lügen, für Allen Gieger war das Maß voll.
"Dieses Auto war dafür gedacht, nach der Schule einen anständigen Job zu finden und ein eigenständiges Leben zu beginnen. Aber er hat alles weggeworfen, weil seine Freunde mehr Einfluss auf ihn haben als ich." Nun soll er sich ruhig "die Sohlen in diesem heißen Sommer ablaufen". Damit nicht genug. Sollte jemand in der Nachbarschaft den Wagen kaufen wollen, bietet Gieger einen Rabatt von 250 Dollar an. Denn dann könne sein Sohn den Ford jeden Tag sehen und sich ärgern.
Pflegebedürftiger Explorer
Der Explorer ist allerdings in keinem guten Zustand: "Innen und außen ist der so schmutzig wie ein Höllenloch. Scheint aber ganz gut zu fahren. Braucht aber wohl ein paar neue Teile, es quietscht beim Fahren. Ich habe noch neue Reifen besorgt. Hat er nie bezahlt, ihm war sein Dope wichtiger."
"Der Fahrersitz ist ganz unten. Nun kommt nicht mehr ganz hoch. Da hat er sich wahrscheinlich vor den Polizisten versteckt." Im TV erklärte Gieger, er habe Nachrichten aus ganz Texas bekommen, die ihn in seiner Entscheidung bestätigten. Vor der Kamera sammelt er Haschbrocken aus den Ritzen im Innenraum. "Wer die Kiste auch immer kauft, er muss sie gründlich sauber machen."
Nun doch Schulabschluss
Sein Sohn wollte nicht vor der Kamera sprechen. Er sagte aber ohne laufende Kamera, er habe die Botschaft verstanden und wolle nun doch einen Schulabschluss machen.
