Panne auf dem Roten Platz Putins Superpanzer T-14 Armata macht schlapp

Panne auf dem Roten Platz. Der nagelneue T-14 Armata bricht vor der Tribüne zusammen. Peinlich, auch wenn die Armee erklärt, es sei eine Abschleppübung gewesen.

Am 9. Mai steigt die große Siegesparade in Russlands Hauptstadt, und schon seit Tagen wird der Ablauf in Moskau geübt. Hunderte von Panzern rumpeln über den roten Platz. Die größte Aufmerksamkeit erreichen dieses Jahr aber nicht die die mobilen Nuklearraketen - mit deren Motiv und dem Schriftzug "Unsere Raketen haben keine Angst vor euren Sanktionen" patriotische T-Shirts angeboten werden - sondern der neue Stolz der russischen Armee: der Superpanzer T-14 Armata.

Allein seine Ankündigung hat bei anderen Armeen hektische Betriebsamkeit ausgelöst. Die Bundeswehr zum Beispiel entdeckte voller Schrecken, dass die Kanone des Leopards mit derzeitiger Munition nicht einmal die Frontpanzerung des Vorgängers T-90 knacken könnte. Bei modernisierten Versionen des Vor-Vor-Gängers T-80 ist man sich nicht sicher.

Bislang gibt es nur Vermutungen über die Fähigkeiten des T-14 Armata, aber auch US-Fachleute gehen davon aus, dass Putins T-14 weltweit alle existierenden Modelle deklassieren wird. Und ausgerechnet das neue Prunkstück des russischen Panzerbaus blieb während der Generalprobe vor der Tribüne liegen. Rumms - plötzlich stand der Koloss und musste abgeschleppt werden.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte zwar sofort, dass es sich nur um eine simulierte Panne gehandelt habe, weil man auch den Abschlepp-Notfall üben wolle. Ob das stimmt, lässt sich vor der echten Parade kaum sagen. Sollte dieser Panzer am 9. Mai fehlen, wird es wohl ein echter Motorschaden gewesen sein. Angesichts des gestrandeten Armatas blieben andere Pannen fast unbeobachtet. Der ebenfalls neue Radpanzer Boomerang (APC) musste von Zuschauern und Milizionären angeschoben werden.

Am Ende sagt das Malheur wenig aus: Ein Breakdown direkt auf der echten Parade wäre sicherlich peinlich. Aber fast alle neuen Waffen, die auf der Parade präsentiert werden, sind Vorserienmodelle. Also in einem Zustand vor einer echten Serienfertigung. Detailaufnahmen zeigen deutlich, dass etwa einzelne Abdeckungen in Handarbeit passend gemacht worden sind. Von einem Armata T-14 gibt es Aufnahmen, auf denen versprühtes Öl aus dem Maschinenraum nach draußen quillt. Ob das aufwändige elektronische Innenleben der Panzer überhaupt funktioniert, kann anhand der Parade niemand sagen. Auch nicht, ob die sekundären Kampf- und Abwehrsysteme, die um den Turm herum platziert sind, überhaupt installiert sind. Eine Vorführung der vollen Funktionalität des T-14 Armata wird nicht im Mai erwartet, sondern erst im Herbst auf der Waffenmesse in Moskau.

Tank-Spotting Video aus Moskau

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Gernot Kramper