Kandidat bei "Wer wird Millionär" So kam der Tigra-Proll doch noch zu einem neuen Auto

Eine Ebay-Anzeige brachte Firat Demirhan Ruhm – aber keinen Euro. Damit endlich ein vernünftiger Kombi ins Haus kommt, hat Gattin Joanna ihren Firat zu "Wer wird Millionär " geschickt. Wir sprachen mit dem Gewinner.

Firat Demiran wurde zur Netzberühmtheit wegen der längsten E-Bay-Anzeige für seinen Opel Tigra. Die Anzeige war nicht nur lang, sie war eine epische Liebeserklärung an die hässliche Opel-Flunder und bot einen Schnelldurchlauf durch ein deutsch-türkisches Ruhrpottleben zwischen Fußball, geilen Karren und blondierten Frauen aus der Großraumdisko.

Ruhm aber kein Geld

Nun war die Zeit der Frauengeschichten vorbei. Firats Freundin war schwanger, die Hochzeit geplant, und ein familientaugliches Auto sollte her. Die Anzeige schlug ein wie eine Bombe. Doch der mediale Ruhm hatte eine Schattenseite. Der Tigra wurde für 55.000 Euro versteigert, allerdings an einen Spaßbieter, der Firat am Telefon immer wieder versicherte, das Geld bezahlen zu wollen, ihn am Ende aber doch hängen ließ. 

"Firat hat sich zum Deppen der Nation gemacht", stellte Joanna nüchtern fest. Und damit war die Sache für den Göttergatten auch erledigt. Weitere Anstrengungen, die Kiste endlich zu verscherbeln, unternahm Firat nicht. Was also tun, damit ein Kombi angeschafft werden kann? Joanna meldet den nichtsahnenden Firat bei "Wer wird Millionär" zur Pechvögel-Sendung an. Er glaubt allerdings an einen Auftritt bei die "10 größten Internethypes".  "Die Kameraleute waren schon bei uns zu Hause. Ich sollte nach Köln für ein paar Studioaufnahmen vor der Blue-Box. Nach der Maske wurde ich den Gang runtergeschickt, dann um die Ecke und da stand auch schon der Jauch", erzählt Firat.

Für den Tigra schlägt die Stunde

Die Begrüßung im Studio bringt das Tigra-Drama auf den Punkt: "Warum hängen Sie so an diesem Scheiß-Auto?" Bei Günter Jauch gibt es kein Zurück. In einem Video muss Firat mit ansehen, wie sein heißgeliebter Tigra in der Schrottpresse landet. Das ist hart für ihn: "Das Auto ist die sichtbar gewordene Seele des Mannes", protestiert er noch. Aber schon geht es los. Ein echter Ratefuchs ist Firat nicht. Schon bei den ersten Fragen muss Günter Jauch ihm helfen. "Vor dem Fernseher bin ich der Klugscheißer, weiß alles besser. Aber auf dem Stuhl? Totaler Blackout. Da stellst du alles in Frage," sagt Firat. Von Autotechnik hat Firat sowieso keine Ahnung, Steuerkette, Zahnriemen, Nockenwelle – bei solchen Themen muss er passen.

Mit Mühe und Not zum Gewinn

Bei der 4000-Euro-Frage geht der erste Joker weg, bei 8000 der nächste. Beim Stand von 32.000 Euro steigt Firat aus. Die Nerven. Die Antwort auf die Frage, welches Tier nach einer kulinarischen Verwendung benannt wird, kennt er zwar: 64.000 Euro hätte die Tafelente gebracht. Aber ein Fehler und Firat wäre wieder bei 500 Euro gelandet. Und dann wäre er wieder ohne Kombi nach Haus gekommen. "Nein, das hätte ich echt nicht bringen können."

Klar, hätte er manches besser machen können. "Wegen der Joker ärgert man sich später. Aber: Ich bin mit nichts hingekommen und mit einer Menge Geld aus dem Studio rausgekommen!" Das Lenkrad vom Tigra gab es immerhin als Andenken. Für fantastische Projekte ist aber dennoch nichts übrig: "Was ich mit dem Geld mache? Gute Frage. Ein goldener Golf! Im Ernst: Unsexy – wir sind eine junge Familie. Wir brauchen ein neues Auto und der Rest geht in den Haushalt."