Ratgeber: Bezahlbare Klassiker von morgen Für alle Tage

VW Golf IV
VW Golf IV
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Die Tage werden kälter und so steigen auch immer mehr Radfahrer und Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs in der kalten Jahreszeit im Alltag auf ein Auto um. Wieso nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und sich einen bezahlbaren Klassiker vor die eigene Haustür holen, der länger als nur einen Winter tanzt?

Die Temperaturen werden immer kühler und der ein oder andere überlegt, wie kalt und lang der Winter in der Saison 2023 / 2024 wohl werden dürfte? Viele haben kein eigenes Auto, steigen um vom Rad auf den Bus oder Bahn und frieren auf dem Fußweg auch hier. Wie wohlig und warm wäre es, morgens ins eigene Auto zu steigen und einfach mit der Lieblingsmusik ins Büro zu fahren, während Klimatisierung und Sitzheizung Körper und Geist erwärmen?

Da gibt es den oftmals teuren Neuwagenkauf oder der Erwerb eines jungen Gebrauchten – beides leicht zu machen und vollzogen zumeist ohne große Emotionen. Sich eine billige Klapperkiste in die eigene Einfahrt zu holen, muss nicht sein, denn dabei bezahlt man meistens drauf. Doch wie wäre es mit einem Youngtimer oder einem jungen Klassiker zum günstigen Preis, der seinen Wert behält oder bestenfalls bei entsprechender Pflege noch steigert und auch im nächsten Sommer für einen großen Auftritt sorgt? Hier kommen einige höchst unterschiedliche Tipps, die nicht nur automobil gute Laune machen, sondern vielleicht einem auch die eigene Jugend etwas zurückholen können.

Der Baby Benz reifte spät zum Star und parkt noch immer im Schatten der größeren Limousinen, Cabrios und Coupés mit Stern. Die Qualität des Mercedes 190, interne Bezeichnung W 201, gilt gemeinhin als sehr gut. Die Motoren halten bei guter Pflege locker 200.000 Kilometer oder eben auch deutlich mehr. Anfällig sind allein die Hochleistungsmotoren der Sportversionen 190 E 2.3-16 / 2.5-16 und die später nachgelegte Basisversion des 190 E 1.8 kann man sich ebenso wie den ganz kargen Mercedes 190 der Anfangszeit wegen anhaltender Lethargie sparen. Eine gute Wahl ist der normale 190 E 2.0 oder gar die stärkeren Versionen 2.3 und 2.6 mit dem 118 kW / 160 PS starken Sechszylinder, der auch E- und S-Klassen befeuerte. Als besonders haltbar gelten die Dieselmotoren, die mit ihrer jeweiligen Schadstoffeinstufung jedoch nicht mehr in einige Innenstädte kommen. Mit einem H-Kennzeichen wird dieser Makel getilgt und der Mercedes 190 D 2.5 ist auf Langstrecken eine echte Wunderwaffe in Sachen Komfort und Reichweite. Die Mercedes 190er sind oftmals schlecht ausgestattet, doch wer mit etwas Zeit sucht, bekommt für Preise ab 5.000 Euro nicht nur Laufleistungen von unter 200.000 Kilometern, eine nachvollziehbare Pflegehistorie und eine Komfortausstattung, die zumindest elektrische Fensterheber, Schiebedach sowie Sitzheizung und Klimaanlage umfasst.

Wieso nicht einen bezahlbaren Kompaktsportler zum zukünftigen Traumwagen machen? Die guten Golf GTi der ersten und zweiten Generation sind längst teuer und rar geworden. Doch ganz anders sieht es beim VW Golf GTI III / GTI IV oder vielleicht sogar dem großen Bruder VR6 aus. Die Technik ist mehr als solide, die Rostprobleme entweder sichtbar oder nicht vorhanden und das Angebot an Ersatzteilen ist groß. Ein VW Golf GTI aus den späten 1990er Jahren, zugegeben eher zur Ausstattungsvariante verkommen, bietet für Preise ab 6.000 Euro bereits allerhand Komfortausstattungen wie elektrische Fensterheber / Sonnendach, beheizte Spiegel, Sitzheizung und oftmals eine Klimaanlage. Das 150-PS-Triebwerk könnte sportlicher sein; ist aber allemal stark genug, um den Fronttriebler flott durch alle vier Jahreszeiten zu bewegen. Für Winterfans gibt es den oft noch besser ausgestatteten 2.8 V6 4motion, der jedoch neben 150 kW / 204 PS auch deutlich höhere Wartungskosten mit sich bringt. Günstiger ist bei allen Versionen der 1,8-Liter-Turbo, der im Volkswagen Konzern mit Leistungen zwischen 150 und 225 PS verschiedenste Fahrzeuge befeuerte. Der Golf GTI TDI ist eher etwas für Kenner mit Kilometerambitionen.

Leider hat sich Opel im Laufe der Jahre unter dem Stellantis-Dach weitgehend von seinen ehemals sportlichen Genen verabschiedet. Einer der letzten echten Sportler ist der Astra GTC / OPC, der mit seiner dreitürigen Karosserie eines der sehenswertesten Modelle mit Blitz der letzten 50 Jahre war. Doch der Astra H GTC sah gerade als besonders sportliche OPC-Version nicht nur gut aus, er ist auch eine echte Fahrmaschine, denn für den Vortrieb sorgte ein aufgeladener Zweiliter-Vierzylinder mit stattlichen 206 kW / 280 PS. Der Pflegezustand der meisten Modelle auf dem Markt ist sehr gut und die Ausstattung entsprechend der eines Topmodells. Man sollte nur darauf achten, dass man nicht in die Tuningfalls tappt, denn viele Fahrzeuge auf dem Markt wurden im Laufe der Jahre optisch wie technisch optimiert und das ging zumeist nicht zu deren Vorteil. Ein guter OPC aus den Jahren 2010 bis 2015 liegt mit einer Laufleistung von unter 150.000 Kilometern zumeist in einem Preisspektrum von 11.000 bis 15.000 Euro. Da kann man sich auf das nächste Frühjahr und leere Landstraßen mehr denn je freuen.

Das waren noch Zeiten, als Volvo nicht unter dem Geely-Dach segelte, sondern engmaschig mit Ford verwoben war. Einer der coolsten Volvos der vergangenen Jahre ist der C30, technisch mit dem Ford Focus verwandt, ohne sich dessen Designkapriolen eigen gemacht zu haben. Der Einsteiger-Volvo ist ein echter Exot – aber einer, der über solide Technik verfügt, gut aussieht und das Zeug zu einem Spartenklassiker hat. Vorausgesetzt, man entscheidet sich nicht für die blassen Basistriebwerke und eine Sparausstattung. Auch wenn der C30 T5 mit Focus-RS-Genen preislich zumeist in anderen Sphären unterwegs ist, sollte es zumindest der C30 2.0 mit seinem 107 kW / 145 PS starken Ford-Triebwerk sein. Ein solider Motor ohne nennenswerte Schwächen und guter Haltbarkeit nebst entsprechender Teilversorgung. Um die Ausstattung des Volvo C30 muss man sich gerade bei den stärkeren 1.8- und 2.0-Liter-Triebwerken keine Gedanken machen. Klimaautomatik, Sitzheizung, Ledersitze und Alufelgen bieten zu Preisen unter 8.000 Euro einige. Kein Auto für die Massen – aber für Fahrspaß, den kalten Winter und noch einiges mehr.

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