Ledersitze und Kühlfach, man gönnt sich ja sonst nichtsKernige Optik: Mad Max hätte seine FreudeKurz vorglühen, dann folgt die ÜberraschungSparsam ist der Vierzylinder, aber bei 160 km/h ist Schluss
Immerhin, sparsam ist das Vierzylinder-Triebwerk. In der Praxis reichen sieben bis acht Liter für 100 Kilometer. Obwohl mit 102 PS (75 kW) nicht gerade untermotorisiert, reißt der dCi keine Bäume aus. 14,8 Sekunden vergehen beim Spurt auf 100 km/h und schon bei Tempo 160 findet der gemächliche Vortrieb ein Ende. Stärke des Turbodiesels: Beharrliche Durchzugskraft. Von 1.500 bis 3.750 Umdrehungen schwankt das Drehmoment nur geringfügig zwischen 190 und dem Maximalwert von 200 Newtonmetern - gute Voraussetzungen für den Einsatz im freien Gelände. Dort können auch die auf Geländefahrten abgestimmten Spezialreifen (215/65 R 16) ihr Potenzial ausspielen. Auf Asphalt aber sorgen sie für träges und schwammiges Fahrverhalten. Den guten Federungskomfort des Scénic schmälern sie dagegen kaum.
Im Matsch uns Schlamm fühlt sich der Scénic wohl
Wenn die grobstolligen Reifen endlich in Matsch und Schlamm wühlen, zeigt der Allrad-Van Qualitäten. Eine Visco-Kupplung verteilt die Motorkraft flexibel zwischen Vorder- und Hinterachse. Zusätzlichen Gripp bringt die elektronische Traktionskontrolle an den Vorderrädern. Beharrlich bahnt sich der Scénic seinen Weg und es beruhigt ungemein, dass Renault dem Multitalent auch ein verstärktes Fahrwerk spendierte. Extreme Klettertouren scheitern weniger an Bodenfreiheit - die ist mit 21 Zentimeter erfreulich groß. Vielmehr fehlt ein Reduktionsgetriebe, das bei geringerer Geschwindigkeit zusätzliche Kräfte mobilisiert.
Fazit
Je schlechter die Fahrbahn, desto mehr kann der Scénic RX4 überzeugen. Im Alltag ist der Allrad-Van aber offensichtlich eine Kompromisslösung mehrerer Fahrzeugkonzepte. Die Anschaffung will also gut überlegt sein.
