Cordoba – das war bisher nicht mehr als ein Seat Ibiza mit großem Kofferraum. Seat legte ganz offensichtlich keinen gesteigerten Wert darauf, dem in Südeuropa so beliebten Modell eine ansprechende Hülle zu verpassen. Damit ist nun Schluss. Der neue Stufenheck-Lastesel ist vom braven Gepäckträger zum rassigen Landstraßen-Stier mutiert.
Emotionale Formen
Schon der schnelle Blick aufs neue Cordoba-Gesicht verrät, aus welcher Richtung der frische Wind weht. Walter de’Silva hat sich den neuen Seat kräftig zur Brust genommen. Auf Experimente verzichtete der Design-Papst dabei völlig. Weiche, emotionale Formen, die immer wieder durch außergewöhnliche Schmuckelemente aufgepeppt werden. Ein Konzept, das schon bei seinem alten Arbeitgeber Alfa Romeo bestens funktioniert hat.
Der böse Blick
So blickt auch der Cordoba ähnlich grimmig auf die Straße wie sein kleinerer Zwilling Ibiza. Böse verengte Scheinwerfer-Schlitze und das selbstbewusste Kühler-Näschen stehen für eine neues Selbstverständnis der spanischen Autobauer. Langfristig soll es Seat mit Alfa Romeo aufnehmen können. Dementsprechend dynamisch präsentiert sich auch der Rest des stämmigen Spaniers. Seine ausgeprägte Keilform findet ihren Abschluss in einem ausgesprochen schicken Bürzel. Besonders die großen Klarglas-Heckleuchten mit den silbernen Metallringen machen richtig was her. In ähnlicher Form hat man sowas zwar schon bei Alfa und Mazda gesehen – aber wenigstens hat de’Silva bei einer eigenen Kreation geklaut.
Straffes Fahrwerk
Um seinem neuen Look auch gerecht zu werden, haben die Seat-Entwickler das Fahrwerk des Cordoba an sportlichere Ansprüche angepasst. Unter dem Stichwort „agiles Fahrwerk“ wurde die elektrohydraulische Lenkung überarbeitet und ihr Energieverbrauch drastisch gesenkt. Härtere Stoßdämpfer und flexiblere Federbeine sollen für einen direkteren Kontakt zur Fahrbahn sorgen. Wem das immer noch nicht reicht, ordert einfach die noch härtere Sport-Ausführung.
Die Innenraumgestaltung hat den Transfer vom Ibiza praktisch unbeschadet überstanden. Lediglich ein neues Dreispeichen-Lenkrad soll die sportliche Ausrichtung des Cordoba betonen. Im Vordergrund steht bei einem Stufenheck-Fahrzeug aber natürlich der Kofferraum. 485 Liter schluckt das Gepäckfach ohne, dass man dabei großartige Umbauten betreiben müsste. Bei umgeklappter Rückbank kann man sogar 1.140 Liter an Gepäck mit auf die Reise nehmen.
Motoren für alle Anlässe
An Motorisierungen herrscht bei Seat kein Mangel. Der freie Zugriff aufs VW-Motorenregal kommt natürlich auch dem Cordoba entgegen. Neben dem 64 PS Einstiegs-Benziner sind noch zwei weitere Otto-Motoren (75 und 100 PS) im Angebot. Die Diesel-Freunde haben die Wahl zwischen einem 64 PS Saugdiesel sowie zwei Turbodiesel-Direkteinspritzern mit 100, beziehungsweise 130 PS.
12.600 Euro muss man mindestens anlegen, um seine Lasten im Cordoba chauffieren zu können. Wer´s sportlicher mag, sollte mindestens 14.255 Euro locker machen. Dafür gibt´s dann auch den Cordoba Sport mit 75 PS.