ADAC-Test Freie Werkstätten abgeschmiert

Schlechte Noten für freie Werkstätten, gute für Vertragswerkstätten: So lässt sich das Ergebnis des ADAC-Werkstattests 2010 zusammenfassen. Am Besten schnitt Mercedes ab.

Jedes Jahr führt der ADAC seinen Werkstättentest durch. In den Testwagen werden fünf Defekte versteckt. Das sind keine tückischen Fallen, die nur ein Experte entdecken könnte, sondern normale Auto-Wehwehchen. Beim ordnungsgemäßen Abarbeiten der Checkliste müsste die Werkstatt die Fehler eigentlich entdecken. So weit die Theorie. In der Praxis fanden nur sechs von 25 freien Werkstätten im Test alle fünf Defekte. Obwohl sich die Freien unter dem Namen " "Meisterhaft" zusammen geschlossen haben, ist dieses Ergebnis unbefriedigend. Bei den Vertragswerkstätten waren es dagegen 19 von 25. Drei freie Werkstätten entdeckten sogar keinen einzigen der fünf Fehler.

Schlechter als die Vertragswerkstätten, aber besser als die Freien schnitt die große markenunabhängige Kette ATU ab. Auch hier entdeckten zwar nur acht von 25 getesteten Werkstätten alle Fehler. Totalausfälle mit fünf übersehenen Defekten wie bei den Freien gab es hier aber nicht.

Der Stern leuchtet wieder

Überzeugend war das Ergebnis der Mercedes Vertragswerkstätten: Alle fünf Betriebe erhielten ein "sehr gut", ein Betrieb sogar mit der vollen Punktzahl. Aber auch die Kunden von Opel, Renault und VW dürfen mit dem Ergebnis ihrer Werkstätten (je viermal "sehr gut") zufrieden sein. Bei den Vertragswerkstätten wurden 17 mit der Gesamtnote sehr gut bewertet, sechs mit gut und zwei mit befriedigend. Schlechtere Noten kamen nicht vor. Bei der Werkstattkette gab es vier Mal sehr gut, sieben Mal gut neun Mal befriedigend, drei Mal ausreichend und zwei Mal mangelhaft. Bei den Freien erreichten nur zwei die Note sehr gut, sechs Mal gab es gut, drei Mal befriedigend, sieben Mal ausreichend und sieben Mal mangelhaft.

Wenigstens billiger

Tendenziell seien freie Werkstätten und solche in der großen markenunabhängigen Kette zwar billiger, aber was nütze das einem schon, wenn dann Fehler gemacht würden, hieß es beim ADAC. Da der Test aber nur eine Tendenz wiedergebe, rät Experte Arnulf Thiemel, seine Werkstatt einfach selbst auf die Probe zu stellen. Man könne ja vor dem Service nachsehen, ob genügend Kühlerflüssigkeit vorhanden oder irgendwo eine Glühbirne kaputt sei.

Ehrenrettung der Vertragswerkstätten

Bei vielen Autofahrern gelten die Vertragswerkstätten als überteuert. Wer einen älteren Wagen fährt, versucht bei Wartung und Reparaturen zu sparen und meidet die Vertragswerkstatt. Im Ergebnis ist das Ergebnis eindeutig. Die besseren Ergebnisse rechtfertigen die höheren Preise der Vertragswerkstätten.

Kra mit APN