Sina Mai Nebenberuf Männertraum

Knappe Bikinis, viel Metall und fette Felgen. Diese Mischung macht Männer schwach. stern.de sprach mit einer Chromschönheit über Männerphantasien, Magermodels und miese Abschlepptricks.

Sina, wie sind Sie dazu gekommen, sich im Bikini über die Kotflügel zu legen?

Den ersten Auftrag bekam ich von Seidl-Tuning für ein Kalendershooting. Sie haben mich auf die Essen-Motorshow mitgenommen, um dort die Kalender persönlich zu signieren. Hätte nie gedacht, dass man davon Muskelkater in den Fingern bekommen kann.

Das hört sich an, als seien Sie in die Auto-Szene einfach hineingestolpert?

Ja, schon, und wenn man einmal in der Szene drin ist, kommt man von einem Job zum nächsten. Ich habe auch Spaß an der Sache! Danach kam ich zu VW Speed und wurde zur "Speed Queen" gekrönt. Deshalb bin ich auch öfter in der Zeitung und ab und zu auf den Titeln.

Ist Auto-Model Ihr Traumjob?

Sicher, Auto- und Tuning-Model ist total super - aber ich muss nicht davon leben. Sonst muss man jeden Job annehmen und sich durchkämpfen.

Sie sind nur im Nebenberuf ein Männertraum?

Ich hoffe, dass ich das immer bin. Hauptberuflich bin ich Aerobic- und Tanzlehrerin. Tanzen und Modeln funktioniert ausgezeichnet zusammen. Ich muss für beides in Form bleiben. Wenn ich Modell bin, muss ich trainieren. Ich brauche ja einen Körper, der einigermaßen in Ordnung ist.

Gibt es bei Ihnen eine Model-Agentur mit Kartei im Hintergrund?

Einen Agenten brauche ich in meiner Szene nicht. Ich nehme meine Aufträge lieber selbst an. Da kann ich mir aussuchen, was ich machen möchte. Bei einer Agentur musst du das machen, was die aussuchen. Mir ist das sehr wichtig, selbst entscheiden zu können.

Gibt es Dinge, die Sie nicht machen würden?

Aber klar. Mir geht es in erster Linie darum, schöne Autos in Szene zu setzen. Und nicht wie in einigen Magazinen, wo es um Freizügigkeit geht, und die Fahrzeuge in den Hintergrund rutschen. Das brauche ich nicht!

Homepage

Aber dass man Sie nicht nur mit keuschen Gedanken ansieht, wissen Sie schon?

Ja, aber es macht mir nichts aus, einen Impuls in diese Richtung zu setzen.

Was machen Sie denn gern?

Ich bin nicht prüde. Für die "FHM" habe ich sehr gern gearbeitet, damit habe ich meine Homepage auch gut promotet. So etwas finde ich erotisch und sehr edel. Da hat der Rahmen gepasst. Ich mache keine allzu offenherzigen Bilder. Okay, wenn der Playboy anfragen würde, würde ich es mir bestimmt überlegen. Aber die Richtung wie Table Dance oder Penthouse, das ist nicht mein Ding.

Machen Sie nur Shootings mit Autos und Motorrädern?

Auch der sportliche Bereich passt sehr gut zu mir, ich bin offen für neue Bereiche. Mir ist bewusst, dass ich kein Laufstegmodel bin.

Es wird viel über Stress, Psychoterror und Magersucht in der Model-Szene berichtet. Wie sieht es da bei Ihnen aus?

Magermodels gibt es in unserer Szene nicht. Unsere Fans stehen da gar nicht drauf. Ist ja auch verständlich: Wenn die Kleidung ein bisschen knapper wird, sollte man auch Po und Oberweite zu bieten haben. Aber auch in der Fashion Szene findet ein Umdenken statt. Das finde ich gut so, denn kein Job der Welt sollte gesundheitsschädlich sein.

Sina, wenn Männer Models ansehen, wollen sie keine Magersucht?

(Lacht) Klar, was denken Sie denn? Wenn wir Männern gefallen wollen, müssen wir Frauen auch was zeigen können.

Wie ist das mit den Jungs aus der Motorszene?

Zum Arbeiten ist das sehr nett. Meistens geht das ganz entspannt zu. Außer wenn ein echter Liebhaber am Set ist.

Was für ein Liebhaber?

Nein, nicht mein Liebhaber, ein Auto-Lover. Da muss ich als Modell sehr aufpassen und darf über sein Auto nur drüberschweben. Mit den Fingern darf man sein geliebtes Auto nicht einmal berühren, da könnte ja ein Mini-Kratzer zurückbleiben. Da wird es schon schwer, ein Posing zu machen.

De gucken erstmal, ob von Ihren Nägeln Gefahr ausgeht?

Ja genau. Das sind Männer, wenn die Freundin mal mitfahren darf, dann wird ein Schonbezug aufgezogen. Sonst wird das Model ein paar Mal von der Visagistin nachgepudert, bei denen wird der Lack immer nachpoliert. Aber so soll es sein, Liebhaber müssen doch auf ihr Liebstes aufpassen.

Sie fahren offenbar kein aufgebautes Auto?

Nein, ich stehe mehr auf klassische Autos. Der Wagen kann ein bisschen tiefer auf dem Asphalt liegen und schöne Felgen haben, aber sonst muss er nur ein paar PS mitbringen. Ein bisschen Leistung mag ich schon.

Sagen Sie mal eine Hausnummer: Ab wann fängt ein Wagen für Sie an?

200 PS sollte er schon haben, sonst komme ich ja nicht vom Fleck. Ich fahre einen kleinen Mercedes SLK - der ist flott und komfortabel. Viel rein geht leider nicht, wenn ich meine Schuhe drin sind, ist er fast schon voll.

Einen schnellen SLK mit Sonderausstattung, das Leben als Tänzerin und Model ist finanziell also attraktiv?

Sicher. Modeln bringt mal viel, und auch mal weniger. Klagen kann ich bestimmt nicht.

Wie Sie das erzählen, hört sich das Leben als Car-Model sehr nach easy going an.

Wenn man das Ganze locker sieht, wird das Leben auch locker. Wenn man sich zwingt, dann wird es anstrengend. Wenn ein Mädchen wahnsinnig davon träumt, ein Super-Model zu werden, dann wird sie alles Mögliche dafür tun wollen. Dann muss man sich durch eklige Talentshows und schlechte Aufnahmen quälen. Immer in der Hoffnung, irgendwie weiter zu kommen.

Ich muss mich wundern. Sie wollen also gar nicht die Schönste der Welt sein?

Nein. Ich mache das nebenbei und ich muss kein Super-Model werden. Als ich sechs Jahre alt geworden bin, wusste ich auch, dass ich keine Prinzessin mehr werde. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich kein Super-Model bin.

Das sagen Sie ohne jeden Groll?

Ja. Die Mädchen, die vom Modeln schwärmen, sollte aufhören zu träumen und das machen, was zu ihnen passt. Man sollte in diesem Job nichts machen, was nicht zur Persönlichkeit passt, und man sollte nichts machen, wofür man sich hinterher für schämen müsste.

Sie klingen sehr realistisch, eher wie eine Geschäftsfrau.

Ja sicher, da erspart man sich viel Psycho-Stress. Ich bin Tänzerin und Lehrerin. Der Rest fliegt mir einfach zu, ich muss mich da nicht jemanden aufdrängen.

Und wenn man nicht so leicht "Nein" sagen kann?

Als Frau und als Model muss man immer "Nein" sagen können.

Machen das alle Frauen in Ihrem Metier?

Wenn dich jemand groß raus bringen will und der fährt dann als erstes mit dir in den Wald, da sollte man sich schon Gedanken machen. Bei einem richtigen Shooting sind immer viele Leute dabei, da kann nichts passieren. Aber allein mit dem Fotografen? Mädchen, seid vorsichtig, kann ich da nur sagen.

Sind alle vorsichtig?

Manche sind ja noch Kinder. Zumindest im Kopf, die sind so naiv. Die nehmen alles in Kauf, weil sie glauben, das bringt sie weiter. In Wirklichkeit werden sie nur ausgenutzt.

Diese alte Masche funktioniert also immer noch. Ein Mann hängt sich eine Nikon um und verspricht dann: "Dich bringe ich groß raus"?

(Lacht)! Sie brauchen nicht einmal eine Nikon. Eine Sonnenbrille und eine Einwegkamera genügen, um diese Mädchen hereinzulegen. Die hören eben nur, was sie glauben wollen.

Ihnen kann so etwas nicht passieren?

Ich falle nicht darauf herein. Aber auch, wenn du den Job schon Jahre lang machst, gibt es immer den einen oder den anderen, der dir verspricht: "Ich bringe dich beim Film groß raus, du musst nur..." Der große Durchbruch in Hollywood, wird mir jeden Monat angeboten. Mindestens einmal!