Edel, stylisch, teuer und natürlich das beste Schloss am Markt. So wird das Fahrradschloss TiGr Lock beworben. Der Hersteller schwärmt vom Heiligen Gral der Zweiradsicherheit und lässt sich das Gerät mit 180 Euro bezahlen. Die US-Firma Stanton Concepts aus New Jersey verlinkt auf der eigenen Webseite Videos, in denen sich Spezialisten mit allem möglichen Gerät am TiGr Lock abmühen. Natürlich vergebens, weil der schicke Bügel aus einer unzerstörbaren Titanlegierung besteht.
Das macht das Schloss sehr leicht, obendrein ist es so flexibel, dass es sich elegant formen lässt. Darum hat es dieses Schloss wohl auch in den Katalog von Manufactum geschafft.
Die Biegsamkeit des Bügels hat die Profis von der Stiftung Warentest stutzig gemacht. Was so flexibel ist, kann keine extreme Härte besitzen. Also sind die Tester dem Hochsicherheitsschloss mit Säge und Bolzenschneider zur Leibe gerückt. Nach 90 Sekunden war die Säge erfolgreich, von Schutz keine Spur. Volontärin Frederike durfte den Bolzenschneider ansetzen: Nach weniger als zehn Sekunden war das Schloss geknackt. Besondere Tricks oder Spezialausrüstung war nicht notwendig.
Mit diesem Ergebnis entlarvt sich das TiGr Lock als überteuerte Schummelpackung. Schlösser für 40 Euro liefern wesentlich bessere Ergebnisse ab, sagen die Tester. Die besten Schlösser aus dem Test finden Sie hier.
Die Stiftung Warentest hat Manufactum und andere Händler aufgefordert, den Heiligen Gral zurückzunehmen und den Kunden die 180 Euro wieder auszuzahlen.