Der Fall sorgte Anfang der Woche weltweit für Schlagzeilen: Im US-Bundesstaat Arizona starb erstmals ein Passant bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto. Ein Roboterwagen des Fahrdienstvermittlers Uber hatte am Sonntag in der Stadt Tempe gegen 22 Uhr Ortszeit eine Frau erfasst, die außerhalb eines Fußgängerübergangs die Fahrbahn überquerte. Die 49-Jährige Elaine H. wurde in ein Krankenhaus gebracht, erlag dort aber ihren schweren Verletzungen.
Unfall mit Uber-Auto: Opfer wird erst in letzter Sekunde sichtbar
Jetzt hat die Polizei von Tempe Videoaufnahmen veröffentlicht, die von zwei Kameras in dem Fahrzeug gemacht wurden. Die erste fünf Sekunden lange Sequenz zeigt, wie die Elaine H. ein Fahrrad über die Straße schiebt und der umgebaute Volvo SUV ungebremst auf sie zufährt. Es ist dunkel, und die Fußgängerin wird erst eine Sekunde vor dem Zusammenprall sichtbar. Unmittelbar bevor das Auto sie erfasst, brechen die Aufnahmen ab.
In der zweiten Sequenz ist 12 Sekunden lang eine Frau auf dem Fahrersitz des Roboterwagens zu sehen. Sie ist mit irgendetwas in ihrer Hand oder im Inneren des Autos beschäftigt und sieht zwischendurch nur kurz hoch auf die Fahrbahn. Plötzlich - offenbar im Moment des Zusammenstoßes - macht sie ein entsetztes Gesicht.
ACHTUNG, DIE AUFNAHMEN KÖNNEN VERSTÖREN!
Die Kollision in Tempe ist der erste Unfall eines selbstfahrenden Autos, bei dem eine Fußgängerin getötet wurde. Der erste tödliche Unfall mit einem autonomen Fahrzeug hatte sich im Mai 2016 in Florida ereignet - damals starb ein Tesla-Fahrer, nachdem der "Autopilot" seines Model S einen kreuzenden Sattelzug nicht vor dem blauen Himmel erkennen konnte. Eine Untersuchung durch die US-Verkehrsaufsichtsbehörde kam zu dem Schluss, dass bei dem damaligen Unfall kein technisches Versagen sondern "eine Reihe menschlicher Faktoren" eine Rolle spielten.