VERKEHR Abgas-Falle Tempo-30-Zone?

Was viele Anwohner schon länger vermuten, scheint sich immer mehr zu bestätigen: Autoabgase belasten die Luft in Tempo-30-Zonen nach neuen stärker als an Durchgangsstraßen.

Was viele Anwohner schon länger vermuten, scheint sich immer mehr zu erhärten: Autoabgase belasten die Luft in Tempo-30-Zonen nach neuen stärker als an Durchgangsstraßen. Zu diesem Schluss kam die Fachhochschule Wiesbaden bei einer Luft-Immissions-Schadstoff-Analyse (LISA). Das LISA-Ergebnis stellte Chemieprofessor Günter Stein am Dienstagabend in Rüsselsheim vor. Als Ursachen gab er die hochtourige Fahrweise in niedrigen Gängen sowie die geringen Luftverwirbelungen beim langsamen Fahren an. »Allerdings wurden die Grenzwerte in keinem Fall überschritten«, sagte Stein. Die Untersuchung müsse mit zusätzlichen Messungen erhärtet werden.

Sicherheit und Lärmschutz gehen vor

Analysiert worden sei unter anderem die Konzentration von Benzol, Toluol und Nonan. Sie habe in den Tempo-30-Zonen um 30 Prozent höher gelegen als auf den Straßen ohne Verkehrsberuhigung. Das Ergebnis könne jedoch nicht als Argument gegen die Verkehrsberuhigung dienen, da Sicherheit und Lärmschutz eine bedeutendere Rolle spielten. Allerdings könnten die Autofahrer die Schadstoffe verringern, indem sie mit geringeren Drehzahlen führen. Benzol wird als Krebs erzeugender und das Erbgut verändernder Stoff eingestuft. Hohe Toluol-Konzentrationen im Blut können die Leber schädigen.