Mehr als 100 Pkw-Neuheiten sollen endlich wieder zum Kauf verführen. Generationenwechsel in entscheidenden Baureihen, reinrassige Sportwagen, Variationen von Offroadern und ganz neue Konzepten für bisher unbekannte Segmente warten in den Showrooms. Dennoch wird für das Jahr 2005 nur eine leichte Belebung des Geschäfts erwartet.
Das Grundproblem: Die Güte der Fahrzeuge war auch 2003 und 2004 nicht schuld an der Zurückhaltung der Kunden, vielmehr fehlte es an Geld im Portemonnaie und Vertrauen in die Zukunft von Wirtschaft und Arbeitsplatz. Und bei diesen Themen zeigt sich kein Lichtstreif am düsteren Horizont. Und so werden auch 2005 die absoluten Zulassungszahlen eher unter denen von 2004 liegen.
Not macht erfinderisch. Wenn die Kunden Geld ausgeben, dann wollen sie auch verführt werden. Die Entscheidung wird vom Bauch getroffen und der wird eher von unkonventionellen Lösungen angesprochen. Klassische Fahrzeugkonzepte haben es schwer, das Butter-und-Brot-Auto will keiner haben, der Markt verwandelt sich in eine Nischen-Landschaft. Die klassische Mittelklassenlimousine wird fast nur noch im Flotten-Geschäft abgesetzt. So einen "Langweiler" will kaum noch jemand vor dem Eigenheim parken, wenn pfiffige Roadster, Vans und vor allem SUVs und Offroader locken.
Flotte Konzepte wie die Mercedes R- und B-Klasse und der Golf Plus heißen die Lieblinge der Saison. Wer es sich leisten kann, fährt Allrad mit der neuen M-Klasse, dem Audi A7Q oder dem Range Rover Sport. Und auch am unteren Ende der Skala tut sich einiges, Fahrzeuge für weniger als 10.000 Euro werden generell eine größere Rolle spielen als bisher.
In der Industrie liegt die Todestrecke in der Mitte. Den Nischenanbieter, den Billigheimern und den Premiumanbietern geht es vergleichsweise gut, die Hersteller von Massenautos ohne weiteren Imagewert werden weiter unter Druck kommen. Leider ist es fast ganz egal, wie gut die Wagen sind. Trauriges Beispiel ist Opel. Obwohl mit Vectra und Astra ausgezeichnete Fahrzeuge für einen wirklich fairen Preis im Laden stehen, ist der "Will-Haben"-Faktor erschreckend niedrig.
Kra