Im Jahr 2016 tauchte der Sherp ATV in der Ukraine auf und elektrisierte die Offroad-Welt. Der Sherp ist das Gegenteil eines Innenstadt SUVs, er ist die ultimative Geländemaschine.
Nun wurde die Modellpalette um einen riesigen Geländeschlepper ergänzt, der 22 Personen transportieren kann. Für Jäger, Wildhüter und Individualisten war das kleinere Modell geeignet, aber im gewerblichen Bereich reichte seine Ladekapazität nicht aus.
Unmöglich gibt es nicht
Was macht das Sherp-Konzept so besonders? In dem Sherp, der in Kiew entwickelt wurde, fließen die Erfahrungen der UdSSR mit Geländefahrzeugen ein, die auf die spezielle Situation des Landes angepasst sind. Das Hauptproblem für das Vorankommen in der Wildnis waren nicht Steine und Wüsten, sondern Sumpf, Morast, Wasserläufe und der grundlose Matsch des auftauenden Frostbodens. Die Rote Armee experimentierte mit exotischen Antrieben, um diese Untergründe zu bezwingen, am Ende setzten sich riesige Ballonreifen mit geringem Druck durch. Auf diese Monster-Pneus mit 63-Zoll setzt auch der Sherp – sie haben eine hohe Fläche, die den Druck auf den Boden reduziert, sind aber sehr viel leichter als Ketten- oder Raupenantriebe. Die Luft in den Reifen des Sherps macht ihn zum Amphibienfahrzeug.
Motor und Steuerung des Fahrzeugs sind von rustikaler Einfachheit – jeder Maschinenschlosser kann das Fahrzeug instandhalten. Für Geländeangeber in der Stadt ist der Wagen nicht gedacht, er soll als Arbeitstier in entlegenen Gegenden dienen.
Knick im Fahrzeug
Der neue Schlepper ist gewissermaßen die Langversion des ersten Modells. Auf den ersten Blick wirkt es, als wäre nur ein Anhänger hinten befestigt. Doch es handelt sich um ein Fahrzeug, die Räder des hinteren Waggons sind ebenfalls angetrieben. Der Knick in der Mitte ist notwendig, um die Geländegängigkeit zu erhalten, bei Militärfahrzeugen ist dieser ungewöhnlich aussehende Trick nicht neu.
Nun kann der Schlepper 22 Personen oder 3400 kg Ladung über jedes Gelände transportieren, alle zehn Räder werden angetrieben, drei Achsen sind lenkbar. Beim Motor handelt es sich um einen unverwüstlichen Doosan D24. Der kompakte Motor ist auf lange Lebenszeit bei minimaler Wartung ausgelegt. Solche Motoren werden in Baumaschinen verwendet. Er leistet 279 Nm und ganze 79 PS– für die Arbeit des Sherp reicht das vollkommen aus. Die Spitzengeschwindigkeit liegt nämlich bei 30 km/h. Auf befestigten Straßen dürfte das Sumpf-Monster zudem schlechter fahren als im Morast. Wenn der Sharp schwimmt, sinkt das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit, das Fahrzeug hat keinen Propeller, sondern wälzt sich durch die Rotation der Reifen im Wasser fort.
Je nach Untergrund kann der Fahrer den Reifendruck erhöhen, dazu werden die Abgase in die riesigen Gummis geleitet.
Variable Aufbauten
Als Besonderheit kann der Sherp nun auch 1,5 Meter hohe steile Böschungen bewältigen. Dann stützt sich das Fahrzeug auf dem hinteren Waggon ab und das Fahrerabteil wird in die Höhe gehoben, dort zerren die vorderen Räder dann das ganze Vehikel nach oben.
Der hintere Waggon kann nach den Wünschen der Kunden ausgebaut werden. Es gibt ihn als offene Ladefläche, als Modul, auf dem spezifische Aufbauten des Kunden montiert werden können - oder als Kabine. Sie könnte man zumindest im Prinzip als Wohnmobil ausbauen.
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