"Bully: Die Ehrenrunde" Teenager außer Kontrolle

Die Bullworth Academy öffnet nun auch auf der Xbox 360 und Wii ihre Pforten. Ob man sich beim täglichen Kampf auf die Seite der Streber oder der Rowdys schlägt, bleibt dem Spieler überlassen ...

Für alle, die es auf der PS2 verpasst haben: Das Prinzip von "Bully" gleicht dem der "GTA"-Serie, abgesehen vom Ambiente. Statt im urbanen Ganovenmilieu muss sich der User in der Rolle des Rotzlöffels Jimmy auf einem vermeintlichen Elite-Internat den Respekt der anderen verdienen, indem er etwa wehrlose Bücherwürmer vor Sportskanonen beschützt oder ihnen das Schulgeld abknöpft. Je nachdem, wie und welche Probleme Jimmy für seine Mitschüler löst, bekommt er Streber- oder Rowdy-Punkte gutgeschrieben ...

Aber Jimmy muss sich nicht nur gegen fiese Pennäler wehren, sondern auch gegen ungerechte Lehrer, die ihm die Ohren lang ziehen, sollte er den Unterricht schwänzen oder in den Mädchen-Schlafräumen herumschleichen. Um dem Zorn der Präfekten zu entgehen, kann er sich im Abfalleimer oder einem offen stehenden Spind verstecken, bis die "Ärger"-Anzeige sinkt und die Lehrer auf dem überaus hilfreichem Radarschirm verschwunden sind.

Nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" gehören Streiche zu Jimmys Tagesgeschäft. Als "Waffen" dienen unter anderem Juckpulver, Stinkbomben, Murmeln und eine Steinschleuder. Auch das Slapstick-Utenstil schlechthin findet Verwendung: Bananenschalen. Geht eine Schulhof-Prügelei zu Jimmys Ungunsten aus, kann er seine Gesundheit an Getränkeautomaten wieder auffrischen. Aber auch die Lippen der süßen Highschool-Girls versprechen Schmerzlinderung ...

Grafisch wurde das Game gegenüber der PS2-Fassung deutlich aufgehübscht - wenngleich die häufigen und langen Ladepausen einer Next-Gen-Konsole wie der Xbox 360 unwürdig sind. Auch an die ungewöhnliche, aber nicht üble Wii-Steuerung, bei der bestimmte Bewegungen nachgeahmt werden sollen, muss man sich erst einmal gewöhnen. Inhaltlich wurde ebenfalls von Rockstar nachgebessert. So darf Jimmy nun ingesamt fast 80 Missionen bestreiten und vier weitere Unterrichtsfächer belegen, die sich als witzige Mini-Spiele präsentieren. So müssen beispielsweise in der Chemie-Stunde im richtigen Augenblick die korrekten Tasten gedrückt werden, während im Sprachunterricht aus Buchstaben Begriffe geformt werden sollen oder in Bio eine Taube seziert wird.

Bully: Die Ehrenrunde

Hersteller/Vertrieb

Rockstar/Take2

Genre

Action-Adventure

Plattform

Wii, Xbox 360

Preis

ca. 60 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Die originelle Idee, der augenzwinkernde bis herrlich sarkastische Humor, die herausragend vertonten Dialoge und nicht zuletzt die offene Spielwelt sorgen dafür, dass "Bully" auch auf der Xbox 360 und Wii das Klassenziel erreicht. Zum Abschluss magna cum laude reicht's wegen der langen Ladezeiten auf der Xbox 360 und dem uninspirierten Mehrspielermodus mit seinen zehn Mini-Games allerdings nicht.

TELESCHAU
Bernd Fetsch/Teleschau

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