"Crash of the Titans" Hoch auf dem gelben Monster

Comeback geglückt: "Crash of the Titans" ist endlich mal wieder ein ordentliches Game mit der Beutelratte geworden.

Was bei Bud-Spencer- und Terence-Hill-Filmen funktionierte, gilt auch für "Crash of the Titans": Locker-flockige Sprüche sorgen dafür, dass die permanenten Prügel-Orgien nicht eintönig wirken. Der Spieleheld Crash selbst kann zwar nur Laute von sich geben. Dafür haben seine Gegner, die von Oberbösewicht Cortex geschaffenen Rattniker, einige Sprüche auf Lager, mit denen sie die Aktionen der Spielfigur kommentieren: "So kann man sich den Miniskus ruinieren", tönt es etwa, wenn Crash einen riesigen Pilz als Trampolin nutzt. Auch augenzwinkernde Anspielungen auf die Genre-Konkurrenz dürfen nicht fehlen: "Man könnte ihn glatt für einen italienischen Klempner, einen dieser schnellen Igel oder so was halten ..."

Nicht nur die Kommentare der Gegner peppen das nach alten Jump&Run-Traditionen designte Game auf, sondern auch die abwechslungsreichen Aufgaben, liebevoll gestalteten Szenarien, die schrillen Figuren und der schräge Humor. Das Spiel nimmt nichts ernst und sich selbst am allerwenigsten.

Auf der Suche nach dem Ober-Psychopathen Cortex wird von Level zu Level durch die bunte Comic-Welt geboxt, gesprungen und geblödelt. Crash hat allerdings dazugelernt: So kann der Nasenbeutler beispielsweise tarzanartig an Lianen schwingen, Felsvorsprünge erklimmen, über wacklige Plattformen und morsche Brücken balancieren, durch Baumstämme kriechen, in schwindelnden Höhen turnen, auf der sprechenden Voodoo-Maske Aku Aku skaten - und last not least: Monster reiten! Dieser Einfall zählt zu den spaßigsten Gameplay-Elementen: Während die Rattniker nicht nur aufgrund ihrer Kalauer, sondern auch ihrer Kampfkraft wegen kaum ernst zu nehmende Gegner sind, stellen die größeren Stachler, Bäber, Stechte und Co. eher eine Gefahr dar.

Umso erfreulicher, dass Crash, sobald eines dieser Monster windelweich geprügelt ist, auf deren Rücken springen kann, um ihnen eine Augenbinde umzulegen und die Bewegungen und Kampf-Aktionen der unfreiwilligen Reittiere zu steuern wie mit einer unsichtbaren Fernbedienung. Apropos: Wii-Besitzer können sich darüber freuen, dass die Nintendo-Variante des Games die Möglichkeiten von Wiimote und Nunchuck nutzt. So können beispielsweise Special Moves (sogenannte "Spitzenüberraschungen") aktiviert werden, indem die beiden Controller gleichzeitig in die Luft gerissen werden.

Der Clou: Auf dem Rücken der unterschiedlichen Monster stehen Crash zusätzliche Kampfmanöver zur Wahl. Ein Stecht beispielsweise wirft mit rasiermesserscharfen Federn auf seine Gegner. So manch versperrter Weg lässt sich erst mit einem Ungeheuer freiräumen.

Crash of the Titans

Hersteller/Vertrieb

Radical Entertainment/Vivendi Universal

Genre

Action-Adventure

Plattform

PlayStation2, Nintendo DS, PSP, Wii, Xbox 360

Preis

ca. 60 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Am Ende jeder Episode lassen sich freigespielte Boni begutachten. Je besser Crash agierte, desto mehr wurde freigespielt: zum Beispiel Konzeptgrafiken und Zusatzinformationen zu Gegnern. Der schräge Humor, die gelungene Comic-Grafik und die abwechslungsreichen Level sorgen für anhaltenden Spielspaß - nicht zuletzt im Koop-Modus.

TELESCHAU
Michael Eichhammer/Teleschau

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