"GTA" ist der Baller-Knaller schlechthin. Bislang haute jedes Spiel der Reihe die Kritiker um - zum Schrecken der Eltern. Denn der Grad der Gewaltdarstellung ist vergleichsweise hoch. Als das Gangsterepos vergangenes Jahr sein Handheld-Debüt auf Sonys PSP gab, wurde es prompt zum Zugpferd der neuen Taschenspielerei. Jetzt gibt's die 1:1-Umsetzung des Abenteuers für die Playstation 2.
Verbrechen lohnt sich
Der Plot ist eine geradlinige, aber spannende Geschichte des amerikanischen Traums auf Abwegen - vom Kleinkriminellen zum Paten, sozusagen. Protagonist des interaktiven Actionstreifens ist Toni Cipriani, der, nachdem er eine Weile wegen Mordes untergetaucht war, zurück in den Dienst von Salvatore Leone tritt. Für den Boss erledigt der Spieler zahlreiche Jobs, von denen jeder einzelne den Hütern des Gesetzes in der fiktiven Stadt ein Dorn im Auge ist. Um die Karriereleiter empor zu klettern, wird in klassischer "GTA"-Manier geraubt, erpresst, ausgeschaltet und was die Phantasie sonst noch alles zulässt. Wie schon angedeutet, ist "GTA: Liberty City Stories" kein Spiel für jüngere Semester.
"Grand Theft Auto: Liberty City Stories"
Hersteller | Rockstar Games |
Genre | Action |
Plattform | PlayStation2 |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Krimineller Streifzug durch Liberty City
Neben einem breiten Arsenal an Waffen warten massenhaft Autos geradezu darauf, geklaut zu werden - der Name der Reihe kommt schließlich nicht von ungefähr. Außerdem unterhalten unterschiedlichste Mini-Games vorzüglich, wenn die Lust auf obrigkeitshörige Aufträge einmal nachlässt. Wahlweise kann sich Toni auch auf Streifzüge durch die schier endlosen Straßen Liberty Citys begeben, um beispielsweise nach Extras zu suchen.
Alles schön und gut, aber: Grafisch erfüllt die PS2-Umsetzung nur bedingt die Erwartungen. Obwohl an der Optik geschliffen wurde, kann das, was auf dem PSP-Display Maßstäbe setzte, auf dem Fernseher nicht vollends überzeugen - hier herrscht also eher Stillstand im Vergleich zum Vorgänger.
In der Kürze liegt nicht unbedingt immer die Würze
Ein weiterer kleiner Makel ist die Missionslänge. Angepasst an die kurzen Handheld-Spielzeiten gestaltete Rockstar Games die Abschnitte deutlich kürzer. Für PSP-Zocker mag dies ideal gewesen sein, der große Bruder ist jedoch nicht für Unterhaltung während einer Busfahrt konzipiert. Zudem lassen sich keine Helis und Flugzeuge steuern, die Autos nicht tunen, und Toni, der Held, kann weder klettern noch schwimmen.
Davon abgesehen, reiht sich "Liberty City Stories" mühelos in die großartige Serie ein und ist für Fans ein Muss. Denn auch die PS2-Fassung brilliert mit einem Mords-Spielspaß. Und auch der Preis stimmt: Der neue GTA-Streich steht zum Budgetpreis von rund 30 Euro im Regal.